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Oberösterreich

Landwirtschaftskammer fordert höheren Abschuss von Schalenwild

Der Umbau zum klimafitten Wald kann laut Landwirtschaftskammer nur durch höhere Abschusszahlen beim Schalenwild gelingen.

Lesezeit: 4 Minuten

Vor sechs Jahren wurde in der Landwirtschaftskammer OÖ im Zuge einer Jagdgesetznovelle eine Wildschadensberatung für Oberösterreich etabliert. Diese besteht aus zwei Experten, einem Wildbiologen und einem Spezialisten für Waldbau. Die Nachfrage durch die Grundeigentümer war hoch.

„In den vergangenen Jahren waren die beiden Experten im Schnitt in mehr als 90 Fällen vor Ort und haben Wildschäden gemessen. Eine genaue Analyse aus dem Jahr 2022 zeigt den Einsatz der Wildschadensberatung für unsere Landwirte, wo insgesamt 70.000 € an Wildschäden auf den Feldern und in den Wäldern erhoben wurden“, erläutert Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger.

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Mehr Abschuss gefordert

Ihre Arbeit in den vergangenen Jahren lässt folgenden Schluss zu: Der Umbau zum klimafitten Wald der Zukunft kann nur dann gelingen, wenn die Abschusszahlen beim Schalenwild erhöht werden. Als Maßnahme fordert die Landwirtschaftskammer eine Erhöhung der Abschüsse vor allem beim Rehwild in den Genossenschaftlichen Jagdgebieten. „Wir haben durch den selektiven Verbiss ein Problem beim Waldumbau. Jene Baumarten, die wir brauchen, sind noch nicht flächendeckend angekommen oder hinter Zäunen. Wir müssen in den Jagdgebieten, wo der Waldumbau im Gange ist, mehr erlegen als zuwächst und zuzieht. In einem Jagdgebiet, in dem der Abschuss nur leicht erhöht wird, wird es keine Verbesserung beim Waldumbau geben. Für die Etablierung des klimafitten Waldes ist es essentiell, den jagdlichen Wendepunkt zu erreichen“, betont Waldenberger.

Ebenso sieht es der Unabhängige Bauernverband in Oberösterreich. "Wir haben schon als die Verhandlungen zum neuen Jagdgesetz begonnen haben, einen höheren Abschuss gefordert und auf die Problematik für Waldbesitzer hingewiesen", erklärt UBV-Obmann Karl Keplinger.

Im Jagdjahr 2021/22 wurden in Oberösterreich laut Jagdverband 81.726 Rehe und 4.125 Stück Rotwild erlegt. Eine Analyse der Streckendaten der Wald-Wild-Ökologie-Preisträger hat gezeigt, dass jene Jagdgebiete in Bezug auf den Waldumbau besser dastehen, die diesen ,jagdlichen Wendepunkt‘ erreicht haben. „Letztendlich ist es immer ein Abwägen der Maßnahmen zwischen Motorsäge und Büchse, aber wenn die Büchse nicht ausreichend eingesetzt wird, kann der Waldumbau nicht funktionieren. Die Landwirtschaftskammer fordert daher mit Nachdruck den Jagdlichen Wendepunkt in den Genossenschaftlichen Jagdgebieten. Ansonsten werden wir die Wende zum klimafitten Wald der Zukunft nicht schaffen“, fordert Waldenberger.

Wildschäden effektiv verhindern

„Wesentlich wichtiger als die reine Schadenserhebung ist die Beratung auf der Fläche zur Verhinderung künftiger Wildschäden. Ein essentieller Teil der Beratung ist auch die Vermittlung zwischen dem geschädigten Grundeigentümer und den Jagdausübungsberechtigten. Das Ziel der Abschussplanverordnung, einen Wald in dem sich die Tanne und das typische Laubholz ohne Flächenschutz etablieren können, ist noch sehr weit entfernt“, sagt Waldenberger.

Schalenwildbestände sind zu hoch

Als Maßnahme fordert die Landwirtschaftskammer eine Erhöhung der Abschüsse vor allem beim Rehwild in den Genossenschaftlichen Jagdgebieten. „Wir haben durch den selektiven Verbiss ein Problem beim Waldumbau. Jene Baumarten, die wir brauchen, sind noch nicht flächendeckend angekommen oder hinter Zäunen. Wir müssen in den Jagdgebieten, wo der Waldumbau im Gange ist, mehr erlegen als zuwächst und zuzieht. In einem Jagdgebiet, in dem der Abschuss nur leicht erhöht wird, wird es keine Verbesserung beim Waldumbau geben. Für die Etablierung des klimafitten Waldes ist es essentiell, den jagdlichen Wendepunkt zu erreichen“, betont Waldenberger.

Wildtiere und Wald unter Druck

Die Wildtiere stehen unter Druck, auch durch die unkoordinierte Freizeitnutzung, wie die Experten erklären. "Gerade in der vegetationsarmen Periode, wenn Wildtiere in die Ruhephase gehen, brauchen sie mehr Rückzugsräume. Ein Problem, das vor allem den Schutzwald betrifft. Die Freizeitnutzung im Wald bedeutet Lebensraumverlust für die Wildtiere. Es braucht hier eine verstärkte Koordinierung der Besucherströme“, sagt Wildbiologe Wolf-Dietrich Schlemper, Wildschadensberater in der LK OÖ.

Waldumbau ist im Gange

Die Forstwirte arbeiten daher mit Hochdruck am Waldumbau. Dies belegen die internen Monitoringdaten der Landwirtschaftskammer OÖ. Im Jahr 2022 wurden durch Berater der Landwirtschaftskammer OÖ rund 7.800 Stunden für Beratungstätigkeiten im Bereich Waldbau und Förderung geleistet. Die Zahlen der Neuaufforstung belegen, dass der Trend zu Mischwäldern geht. Laut Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen undWasserwirtschaft wurden im Jahr 2022 in Oberösterreich 854 Förderanträge ausschließlich für Aufforstungen im Waldfonds gestellt.„Die Mischwaldkriterien geben dabei immer einen Mindestanteil von Laubholz vor. Je nach Höhenlage und Standort variiert dieser Mindestanteil von 10 Prozent bis 60 Prozent. Das zeigt, dass der Laubholzanteil in Oberösterreich stetig steigt“, so der Waldbauspezialist der Landwirtschaftskammer OÖ, Matthias Höckner.

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