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Veranstaltung Hagelversicherung

"Wir müssen Wirtschaft neu denken"

Bis 2030 soll der Bodenverbrauch von aktuell 11,5 auf 2,5 Hektar pro Tag reduziert werden. "Deshalb müssen wir umdenken. Unbegrenztes Wirtschaftswachstum ist heute nicht mehr zeitgemäß", erklärte Kurt Weinberger beim 11. Nachhaltigkeitsfrühstück der Hagelversicherung.

Lesezeit: 4 Minuten

In Zeiten von Umweltkrisen werde dieses Denken von jungen Menschen zu Recht kritisiert. Für Weinberger ist klar: "Weitermachen wie bisher ist keine Option. Wir müssen Wirtschaft neu denken. Wir müssen in die jährliche volkswirtschaftliche Gesamtrechnung auch die Kennzahl Naturkapital aufnehmen. Zum Beispiel: Wie viel Böden haben wir wieder durch Verbauung für immer zerstört? Wie viel umweltschädigende fossile Energie haben wir wieder verbrannt?“, so der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung. An der Veranstaltung nahmen auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sowie an die 150 Meinungsbildner und Entscheider aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur teil.

Gewessler: Wir müssen alle an einem Strang ziehen

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„In Zeiten wie diesen sind wir mehr denn je gefordert, unsere Energie selbst zu erzeugen. Dazu gehört Energie aus Sonne, aus Wasser, aus Wind und Biomasse", erklärte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. "Jedes Windrad, das wir aufstellen, jede Gas-Therme, die wir tauschen, ist ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Das heißt: Wir alle müssen umdenken, wenn es darum geht, wie wir künftig unsere Wohnungen heizen und wie der Strom erzeugt wird, der aus unseren Steckdosen kommt. Wir müssen raus aus den fossilen Rohstoffen und rein in die erneuerbaren Energien. Und das so schnell wie möglich."

Weinberger: Der Klimawandel braucht einen Wandel

Kurt Weinberger unterstrich in seinem Statement: „Wir sind beim Klimaschutz schon ein Stück weitergekommen. Stichwort Klimaticket! Wir brauchen auch keine neuen Straßen, haben wir doch schon eines der dichtesten Straßennetze in Europa. Es braucht aber noch weiterhin den Mut Wirtschaft neu zu denken. Es ist aber nicht nur die gesamte Politik gefordert, sondern auch jedes einzelne Unternehmen – wie übrigens auch jeder von uns in unserem persönlichen Mobilitäts- und Konsumverhalten. Eines ist klar: Wer die Klimaarbeit aufschiebt, lebt jedenfalls auf Kosten von morgen. Die Probleme, vor denen wir noch stehen, sind drängend und existentiell. Bei allen Interessen, welche die Menschheit heute verfolgt, dürfen wir eines für unsere Zukunft und vor allem für die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder nicht vergessen: Die Erde ist uns nur geliehen. Wir haben die verantwortungsvolle Aufgabe, sie an unsere Kinder und Enkelkinder in einem ordentlichen Zustand weiter zu geben!“

"Nichts tun bedeutet kollektiver Selbstmord"

Bei der anschließenden Pressekonferenz erklärte Weinberger: "Wir brauchen eine Allianz für den Klimaschutz. Wenn wir nichts tun, bedeutet das kollektiver Selbstmord." Laut dem Hagelversicherungs-Chef haben wir u.a. bereits das am besten ausgebaute Straßennetz in der EU mit 15 m Straßenlänge pro Kopf. Zudem habe Österreich einen Leerstand bei Immobilien von insgesamt 40.000 ha. "Das ist so groß wie die Stadtgemeinde Wien", so Weinberger. "Wenn wir so weiter machen, dann gibt es in 200 Jahren keine Agrarflächen mehr!"

"UVP für Chaletdörfer und Logistikzentren"

Leonore Gewesser zollte Weinberger ein großes Lob "für den Mut ihrer Worte, das hat mich sehr beeindruckt". In punkto Bodenschutz brauche es laut der Klimaschutzministerin Hartnäckigkeit, er müsse eine zentrage politische Prämisse werden. Die Bodenschutzstrategie mit dem Ziel 2,5 ha/Tag an Bodenverbrauch solle eine Handlungsanleitung werden. Angesetzt werden soll u.a. bei Umweltverträglichkeitsprüfungen. Hier solle ein Minimierungsverbot dazu beitragen, den Bodenverbrauch in UVPs möglichst gering zu halten.

"Weiters braucht es eine Nachschärfung", so Gewessler. Warum gebe es für Windkrafträder eine UVP, für Chaletdörfer oder Logistikzentren aber nicht?" Zudem brauche es künftig eine Brachflächennutzung. "Flächen, die schon versiegelt wurden, aber nicht mehr genutzt werden, müssen vermehrt reaktiviert werden", erklärte Gewessler. Über einen Wiederaufbaufonds wolle das Ministerium hier den Gemeinden unter die Arme greifen.

Klimaschutz in die Verfassung

Eva Schulev-Steindl, Rektorin der Universität für Bodenkultur Wien, ging in der Pressekonferenz auf die Frage ein, ob Klimaschutz in die Verfassung aufgenommen werden sollte. Es sei sinnvoll, bestimmte Eckdaten in der Verfassung zu verankern, so die Rektorin. Dazu gehöre u.a. ein Treibhausgasbudget, das auf wissenschaftlicher Evidenz beruhe. Weiters solle ein Kooperationsmechanismus, der die gemeinsame Verantwortung von Bund, Ländern und Gemeinden für die Klimapolitik stärkt und ein Grundrecht auf Klimaschutz in der Verfassung verankert werden. Derzeit sei letzteres nur ein Staatsziel.

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