Mit Samstag werden wegen der Maul- und Klauenseuche (MKS) 23 Grenzübergänge von Österreich zu Ungarn und zur Slowakei vorübergehend geschlossen. Die betroffenen Übergänge seien in enger Abstimmung mit den Behörden in den betroffenen Bundesländern Niederösterreich und Burgenland, den Landwirtschaftskammern und dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft festgelegt worden, gab das Innenministerium am Donnerstag laut APA bekannt. Eine entsprechende Verordnung des Innenministeriums gilt voraussichtlich bis zum 20. Mai 2025.
Die großen Grenzübergänge Nickelsdorf und Kittsee bleiben geöffnet. Folgende Übergänge werden gesperrt:
In Richtung Ungarn:
Andau – Janossomorja
Andau – Kapuvar (Zugang zur Brücke von Andau)
Baumgarten – Sopron
Deutsch Jahrndorf – Rajka
Deutschkreutz – Harka
Deutschkreutz – Nagycenk
Halbturn – Varbalog
Halbturn – Varbalog (Albertkazmerpuszta)
Klostermarienberg – Olmod
Loipersbach – Agfalva
Lutzmannsburg – Zsira
Lutzmannsburg (Rebberg) – Zsira
Lutzmannsburg (Therme) – Zsira
Neckenmarkt – Harka
Nickelsdorf – Rajka
Nikitsch – Sopronkövesd
Nikitsch – Zsira
Ritzing (Helenenschacht) – Sopron (Brennbergbanya)
Schattendorf – Agfalva
Sieggraben (Herrentisch) – Sopron (Görbehalomtelep)
Wallern – Kapuvar (Zugang zur Brücke von Wallern)
In Richtung Slowakei:
Angern-March/Zahorska Ves
Schloss Hof/Devinska Nova Ves
Kontrollen an den Übergängen
Die Landespolizeidirektionen seien dabei für die Sicherung und Kontrollen der Grenzübergänge zuständig. "Geschlossene Grenzübergänge stellen im Gegensatz zu Grenzkontrollen an geöffneten Übergängen eine weniger personalintensive Maßnahme dar und werden in unterschiedlicher Stärke und Intensität durchgeführt", teilte das Ministerium mit. In diesem Zusammenhang wurde mitgeteilt, dass keine weiteren Details zu den Maßnahmen an den Grenzen bekanntgegeben würden.
Bereits seit Ende vergangener Woche unterstützt die Polizei im Rahmen der bestehenden Kontrollen an der slowakischen und ungarischen Grenze die Gesundheitsbehörden. Die Maßnahmen umfassen dabei die Anhaltung von Fahrzeugen, die Überprüfung von Dokumenten und Kontrolle der Fahrzeuge.
Überwachungsprogramm im Burgenland angelaufen
Unterdessen ist im Burgenland ein umfassendes Überwachungsprogramm angelaufen. In den kommenden Wochen werden alle 660 Betriebe im Nord- und Mittelburgenland kontrolliert, hieß es am Donnerstag aus dem Büro von Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner (Grüne). Zwölf Betriebe in Deutsch Jahrndorf, Nickelsdorf, Halbturn und Mönchhof werden wöchentlich beprobt. Vorerst läuft das Programm bis 17. Mai.
Die vier Gemeinden im Bezirk Neusiedl am See, in denen wöchentlich Proben genommen werden, bilden aufgrund ihrer Nähe zum ungarischen Ausbruchsort Levél eine Überwachungszone. Dort gilt auch ein Jagdverbot, damit Wildtiere nicht aufgescheucht werden und das Virus bei ihrer Flucht unter Umständen weitertragen. Zuletzt fielen sämtliche Tests in der Zone negativ aus.
Untersuchung auf klinische Symptome in 660 Betrieben
In den 660 Betrieben der Beobachtungszone, wie das Burgenland sie nennt, werden die Tiere in den kommenden Wochen nach und nach auf klinische Symptome untersucht und die Einhaltung der Maßnahmen zur Biosicherheit überprüft. In rund 150 Betrieben werden zusätzlich monatlich Proben genommen. Das Überwachungsprogramm sei eine wichtige Maßnahme zur Früherkennung, betonte Haider-Wallner. "Wir müssen alles tun, um eine Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche zu verhindern."