topplus Jahresbilanz

Agrana: Wachstum im Fruchtsegment, Druck bei Stärke und Zucker

Agrana gibt ihre Jahresbilanz bekannt. Besonders Zucker und Stärke kämpfen mit schwierigen Marktbedingungen, während das Fruchtgeschäft glänzt. Was das für Landwirte bedeutet.

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Die Agrana Beteiligungs-AG hat ihre endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2024/25 vorgelegt – und die Bilanz fällt gemischt aus. Während das Fruchtsegment ein kräftiges Plus verzeichnet, sorgen Preisdruck und schwierige Marktbedingungen bei Stärke und Zucker für deutliche Einbußen. Für Landwirte, die mit Agrana zusammenarbeiten, bleibt die Lage herausfordernd, aber es gibt auch positive Signale. „Das abgelaufene Geschäftsjahr verlief für Agrana ergebnisseitig enttäuschend. Eine schwache Konjunktur in Europa samt Rezession in Österreich und Deutschland und die immer noch hohen Volatilitäten auf der Rohstoff- und Energieeinkaufseite sorgen für ein Marktumfeld, das weniger vorhersehbar ist als je zuvor,“ betont Agrana-CEO Stephan Büttner.

Zucker: Historischer Einbruch durch Importe und Preisdruck

Die Situation im Zuckergeschäft ist schwierig. Der Umsatz brach um 18,8% ein, das EBIT rutschte mit –91,1 Mio. € tief ins Minus. Hauptgrund ist der massive Preisdruck durch hohe zollfreie Zuckerimporte aus der Ukraine, die vor allem in osteuropäischen Ländern den Markt überschwemmten. Hinzu kommt ein verhaltener Konsum in der EU, der die Preise weiter nach unten drückte. Agrana reagierte mit Exporten und Restrukturierungen, musste aber Wertminderungen auf Vermögenswerte hinnehmen. Für Zuckerrübenbauern bleibt die Lage angespannt, und die Unsicherheiten über die Marktentwicklung bestehen fort.

Preisdruck bei Stärke

Wenig erfreulich verlief auch das Jahr im Stärkesegment. Hier machte sich die schwache Konjunktur in Europa bemerkbar und die gesunkenen Rohstoff- und Energiepreise. Der Umsatz fiel um 11,7%, das EBIT um 36,7%. Besonders belastend wirkten sich inflationsbedingt gestiegene Personalkosten und eine hochwasserbedingte Betriebsunterbrechung im Werk Pischelsdorf aus. Auch die Preise für Ethanol und andere Stärkeprodukte gaben deutlich nach. Für Landwirte bedeutet das: Die Abnahmepreise bleiben unter Druck, die Schwankungen am Markt sind weiterhin hoch.

Frucht als Zugpferd

Trotz eines insgesamt rückläufigen Umsatzes – die Erlöse der Agrana-Gruppe sanken um 7,2% auf 3,51 Mrd. € – glänzt das Fruchtsegment als klarer Gewinner. Hier stieg der Umsatz um 4,1%, das operative Ergebnis (EBIT) legte sogar um beeindruckende 65,6% zu. Verantwortlich dafür sind gestiegene Preise und höhere Verkaufsmengen bei Fruchtzubereitungen, ein sehr gutes Geschäft mit Apfelsaftkonzentraten sowie eine starke Nachfrage im Aromensektor. Besonders in Europa, der Ukraine, Mexiko und Australien konnte Agrana punkten. Für Landwirte, die Obst liefern, bleibt dieser Bereich damit ein verlässliches Standbein.

Kurs auf Effizienz und neue Strukturen

Angesichts dieser Herausforderungen treibt Agrana die Umsetzung der neuen Konzernstrategie „Next Level“ voran. Ziel ist es, die Abhängigkeit von volatilen Märkten zu verringern und die Profitabilität zu steigern. Dazu wird der Konzern in eine schlankere Holdingstruktur mit den Bereichen „Agricultural Commodities & Specialities“ sowie „Food & Beverage Solutions“ umgebaut. Das jährliche Einsparpotenzial wird auf 80 bis 100 Mio. € geschätzt, wovon bereits 10% im abgelaufenen Jahr realisiert wurden.

Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 rechnet Agrana mit einem EBIT auf Vorjahresniveau und einem leichten Umsatzrückgang. Investitionen von rund 120 Mio. € sind geplant, um die beiden neuen Geschäftsbereiche zu stärken. Die Dividende soll mit 0,70 € je Aktie trotz des schwierigen Jahres auf einem moderaten Niveau bleiben – ein Zeichen der Kontinuität für die Aktionäre.

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