topplus Weltmilchtag am 1. Juni

Milch ist ein wahres Superfood

Der 1. Juni ist der „Internationale Tag der Milch“. Das Ziel dieses Tages ist es, auf die Bedeutung des wichtigen Grundnahrungsmittels und dessen Erzeugung aufmerksam zu machen.

Lesezeit: 3 Minuten

In Österreich spielt die Milch nicht nur für die angepasste landwirtschaftliche Flächennutzung und Nahrungsmittelproduktion, sondern auch für die gesamte Wirtschaft eine wichtige Rolle. Aufgrund des hohen Grünlandanteils und (meist) ausreichender Niederschläge ist die Alpenrepublik aus klimatischer Sicht eine Gunstlage für die Milchproduktion. Auch aus der Perspektive der Nachhaltigkeit ist die Nutzung des Grünlandes als Futtergrundlage für Milchvieh und Rinder sehr wichtig. So sind Milchprodukte nicht nur gesund und nahrhaft, sondern auch nachhaltig.

Österreich lieferte im Jahr 2024 mit ca. 530.000 Kühen rund 3,58 Mio. t Milch. Wolfgang Wallner, OÖ Bauernbund-Direktor Ing, betont die Vorteile einer nachhaltigen und flächengebundenen Produktion: „Heimische Milch verursacht nur etwa ein Kilogramm CO2 pro Kilogramm Milch, im Gegensatz zum EU-Durchschnitt von 1,4 kg CO2.Global betrachtet sind es 6,2 kg.“

Helmut Petschar, Präsident Dir. Milchverband Österreich (MVÖ) erklärt: „Milchprodukte sind ein fixer Bestandteil unseres kulinarisches Erbes.“ Zu Recht steige daher die Nachfrage: Aktuelle Zahlen der AMA-Marketing zeigen, dass der Absatz von Milch und Milchprodukten im letzten Jahr um 1,6 % gestiegen ist. Vor allem Protein bzw. Milchprotein war so gefragt wie nie ist. So stieg der Absatz von Milchprodukten mit zusätzlichem Protein um 30 % gegenüber dem Vorjahr.

"Familienbetriebe nicht endlos belastbar"

"Österreichische Milch hat Zukunft und ist ein sowohl im In- als auch im Ausland höchst gefragter Rohstoff. Gleichzeitig sind unsere bäuerlichen Familienbetriebe nicht endlos belastbar, was die Anforderungen betrifft", warnt LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger sowohl im Hinblick auf die Produktionsstandards, als auch auf die – trotz gegenteiliger Beteuerungen – weiterwachsende Bürokratie aus Brüssel. "Die gesteigerten Anforderungen der letzten Jahre sind den Betrieben vom Markt nicht bezahlt worden. Die Bäuerinnen und Bauern mussten hier massiv in Vorleistung gehen", gibt der LKÖ-Präsident zu bedenken.

„Milch ist ein Kulturgut. Sie ist hochwertiges Lebensmittel und wichtiger Rohstoff zugleich. Was oft vergessen wird, ist der Zusammenhang mit unserer Kulturlandschaft: die für Tirol typischen Almen werden vom Vieh freigehalten, Steilflächen von den Bäuerinnen und Bauern gemäht, gepflegt und dadurch auch die Artenvielfalt gefördert. Damit sorgt die Milchwirtschaft auch dafür, dass die Grundlage für den Erfolg von Tourismus und Freizeitwirtschaft gegeben ist. Ohne diese wichtige Produktionssparte gäbe es keine flächendeckende Landwirtschaft!“, hebt Tirols LK-Präsident Josef Hechenberger den Stellenwert hervor.

UBV: An die Herausforderungen der Bauern denken

"Am 1. Juni ist Weltmilchtag. Dieser Tag erinnert uns daran, das wertvolle Nahrungsmittel Milch bewusst zu konsumieren und den engagierten Milchbauernfamilien, die sich tagtäglich, an 365 Tagen im Jahr, um ihre Tiere zu höchsten Tierwohl-Standards kümmern, zu danken", erklärt UBV-Obmann Karl Keplinger. Damit die Selbstversorgung mit Milch weiterhin aufrecht bleibe und die Anzahl der heimischen milchliefernden Betriebe nicht weiter sinke, fordert der Unabhängige Bauernverband (UBV) eine 50-%ige Reduktion der Kontrollen, Auflagen und Dokumentationen sowie eine Tierhaltung nach EU-Standards, wo eine Anbindehaltung erlaubt ist, um die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Milchbauern zu erhalten. Keplinger: "Damit die Wirtschaftlichkeit und die Finanzierbarkeit der Betriebe sichergestellt werden kann, braucht es eine jährliche Milchpreisanpassung und gleiche Produktionsauflagen bei Importen."

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