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MKS: Halbgare Regelungen gefährden unsere Betriebe

Der nächste Fall von Maul- und Klauenseuche in Ungarn verdeutlicht, dass keine Zeit für eine Entspannung bleibt, die MKS stellt weiterhin eine akute Bedrohung dar. Ein Kommentar von Torsten Altmann.

Lesezeit: 3 Minuten

Der jüngste Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ungarn macht klar, dass die Gefahr noch nicht gebannt ist. Deshalb kommen jegliche Lockerungen der Maßnahmen in Österreich zu früh, meint top agrar Redakteur Torsten Altmann.

Kurz vor Ostern machte es noch den Anschein, als ob die Maul- und Klauenseuche (MKS) in den Griff zu bekommen wäre. Doch weit gefehlt: Nach zehn Tagen ohne Ausbruch kam am 17. April die ­Hiobsbotschaft. Ein neuer Ausbruch auf einem Milchvieh­betrieb in Ungarn, 60 km entfernt von den anderen MKS-Betrieben. Wieder mussten über 800 Rinder gekeult werden. Das zeigt die akute Bedrohung durch die Seuche. Für unsere Rinder-, Schweine-, Schaf- und ­Ziegen-halter steht nicht weniger als ihr Lebenswerk auf dem Spiel.

Ein Ausbruch der MKS in Österreich hätte verheerende Folgen. Sobald bei einem Tier das Virus nachgewiesen ist, muss der gesamte Bestand gekeult werden, um die Seuche zu stoppen. Das sehen die Vorschriften der EU vor. Für betroffene Landwirte emotional und wirtschaftlich eine Katastrophe!

Der Fall des in Ungarn tätigen österreichischen Landwirtes Paul Meixner führt uns die fatale Realität eines Ausbruchs eindringlich vor Augen. Auf seinem Betrieb stehen die Stallungen nach einem Ausbruch leer, alle seine Jersey-Rinder wurden gekeult. Österreich muss aus dieser Situation ­lernen und darf sich keine Lockerungen leisten! Zu groß sind die Risiken und der Druck auf die Landwirtschaft.

Christine Leeb, Professorin am Institut für Nutztierwissenschaften an der BOKU, warnt vor einer Wiederholung der verheerenden Ereignisse wie beim MKS-Ausbruch in Großbritannien 2001. „Die Konsequenzen, wenn das Virus streut, kann man sich nicht vorstellen“, so Leebs Erfahrungen. Folgerichtig plädieren Bauern und viele Experten eindringlich für eine Beibe­haltung strikter Importverbote für Tiere und tierische Produkte aus Ungarn und der Slowakei.

Was macht das Gesundheitsministerium? Es beschränkt das Verbot ab Mitte April 2025 nur noch für spezifische Sperrzonen in Ungarn und der Slowakei, nicht mehr flächendeckend für die gesamten Länder. Begründung: Ein flächendeckendes Importverbot sei EU-rechtlich nicht zulässig. Da nutzt auch „die Kosmetik“ einige Tage später wenig, als Ministerin Korinna Schumann die Regelung dahingehend verschärfte, nur zweifach negativ getestete empfängliche Tiere aus den beiden Ländern außerhalb der Sperrzonen für den Import zuzulassen.

Es bleibt keine Zeit für eine Entspannung, die MKS bleibt eine akute Bedrohung.“
Torsten Altmann

Genauso fordern Tierärzte und Landwirte einen Stopp von Tiertransporten durch Österreich aus MKS-Gebieten. Hier folgt das österreichische Gesundheitsministerium quasi in blindem Gehorsam dem EU-Recht, durch das Transittransporte durch die EU-Verordnungen gedeckt sind.

Gefragt ist jetzt ein konsequenter und umfassenderer Ansatz, um den Schutz von Tieren und Landwirten zu gewährleisten. Weiters muss die Regierung ein aktives Krisenmanagement und rasche Entschädigungen sicherstellen. Nur mit entschlossenem Vorgehen kann der drohenden Gefahr begegnet werden. Unsere Landwirtschaft steht auf dem Spiel!

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