Martin K. (Name der Red. bekannt) bewirtschaftet mit seiner Familie einen kleinen slowakischen Betrieb mit 30 Mutterkühen und 150 Schafen samt Nachwuchs. Die Tiere grasen auf einer kleinen Fläche von 40 ha Dauergrünland, rund 350 km von den Ausbrüchen der Maul- und Klauenseuche entfernt.
Außerdem arbeitet der Landwirt als Berater im Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. Er war Teil des Krisenstabes und berichtet: "Die Lage in der Slowakei hat sich stabilisiert. Seit dem letzten Ausbruch sind etwa 20 Tage vergangen. In den betroffenen Gebieten wurde eine zweite Runde der Probenentnahme anfälliger Tiere durchgeführt. Alle Ergebnisse negativ."
8.400 Stück Vieh verloren
K. erzählt, dass das Landwirtschaftsministerium die slowakischen Kleinbauern entschädigte, wenn es zu Viehverlusten kam. An der Grenze zu Ungarn gibt es Desinfektionsmatten und Tore. "Die Landwirte sind in Alarmbereitschaft", sagt er. "Insbesondere diejenigen, die Milchkühe halten."
Aktuell gibt es in der Slowakei nur noch einen Milchkuhbestand von rund 100.000 Tieren. Durch die Maul- und Klauenseuche wurden 8.400 Stück Vieh dezimiert, ein herber Verlust für den ohnehin niedrigen Tierbestand. "Schweinezüchter haben zunehmend Probleme, ihr Schweinefleisch zu verkaufen, Schlachthöfe wollen sie nicht", erzählt K. "Auch kleine landwirtschaftliche Betriebe, die ihre Produkte ab Hof verkaufen, haben ein Absatzproblem."
Infektion aus Ungarn eingeschleppt?
In der Slowakei sei man davon überzeugt, dass die Infektion aus Ungarn kam. Wie sie nach Ungarn gelangt sei, sei allerdings unklar. Ermittlungen zur Einschleppung nach Ungarn würden laufen, doch die Weitergabe der Informationen aus Ungarn sei verhalten, erzählt der Insider.