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Bruck an der Leitha

Agri-Photovoltaikanlage Sonnenfeld: Nur 2 % Fläche mit Stehern bedeckt

Die Agri-Photovoltaik Anlage Sonnenfeld in Bruck/Leitha ist letzte Woche ans heimische Stromnetz gegangen. Die Anlage ermöglicht eine Mehrfachnutzung der Fläche: Das Sonnenfeld liefert erneuerbaren Sonnenstrom und kann parallel dazu durch die hochaufgeständerte Bauweise und die beweglichen Sonnenfänger landwirtschaftlich genutzt werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Die 5,5 ha Agri-Photovoltaik Forschungs- und Demonstrationsanlage ist ein Kooperationsprojekt der Energiepark Bruck/Leitha GmbH und der EWS Consulting GmbH. Grundeigentümer ist Beppo Harrach aus Rohrau.

Das Besondere an dieser Anlage sind die sogenannten „Sonnenfänger“. Dies sind die beweglichen PV-Modultische, die dem Tagesgang der Sonne nachjagen und so eine maximale Stromausbeute erzielen sollen. Das ist für das Agri-PV-Konzept der EWS Sonnenfeld ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal und ein ganz wichtiger Aspekt. Ansatz dabei: Bei geringstem Flächenverbrauch die maximale Stromerzeugung zu erreichen. Und das geht am besten mit Sonnenfängern, sagt Projektleiter Joachim Payr. Durch die Nachführung der Module, je nach Sonnenstand, wird im Tagesverlauf kontinuierlich Strom erzeugt. Diese Systemkonfiguration bringe nicht nur maximale Stromerträge, sondern bewirke auch eine möglichst gleichmäßige Stromeinspeisung ins Netz. Das sorge für zusätzliche Netzstabilität und zusätzliche Stromstabilität.

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Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig eröffnete vergangene Woche gemeinsam mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler die Anlage in Bruck/Leitha. „Gerade in Zeiten der Energiekrise müssen wir alle erneuerbaren Energiequellen stärken, um von fossilen Brennstoffimporten unabhängiger zu werden. Unsere land- und forstwirtschaftlichen Betriebe leisten hier bereits einen großen Beitrag", erklärte Totschnig bei der Eröffnung.

"Die Agri-PV Anlage Sonnenfeld ist ein innovatives Beispiel dafür. Durch richtige Doppelnutzung wird es möglich, nachhaltige Sonnenenergie zu produzieren und gleichzeitig den überwiegenden Teil der Fläche landwirtschaftlich zu nutzen", so Totschnig weiter. "Zudem fördert der Blühstreifen unter den Paneelen die Biodiversität. Das Sonnenfeld zeigt damit einen zukunftsfähigen Weg auf, der auch andere inspirieren wird.“

80 % der Fläche weiter landwirtschaftlich genutzt

Auf dem Sonnenfeld kann weiterhin 80 % der Fläche landwirtschaftlich genützt werden, 18 % unter den Modulreihen und um die Modulverankerungen dienen der Steigerung der Biodiversität mittels Blühstreifen und Bienenweiden , nur 2 % der Fläche wird durch die Steher der PV-Anlagen verbraucht, heißt es weiter. Die Photovolataikflächen sollen einen Stromertrag von 3 Mio. kWh pro Jahr bringen.

Bei der Entwicklung der Anlage haben laut Projektleiter Payr rund 200 Landwirte mitgearbeitet und ihre Vorschläge für die Bewirtschaftung mit eingebracht. Es werden auf den nutzbaren Flächen verschiedene Kulturen angebaut. Ganz aktuell sind Weizen und Zwischenfrüchte ausgesät worden.

  • Um die Auswirkungen auf die Stromerträge und die landwirtschaftlichen Erträge untersuchen zu können, werden die beweglichen Modultischreihen mit unterschiedlichen Achsabständen installiert: 8, 11 und 14 m Achsabstände.
  • Damit die Auswirkungen auf die Biodiversität und die Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Erträge entsprechend untersucht werden können, werden auch zwei Referenzflächen mitbetrachtet: Eine Brache sowie eine Fläche, die landwirtschaftlich bewirtschaftet wird, auf der aber keine Modultische errichtet werden.
  • Und um die Stromerträge der beweglichen Modultische mit den Stromerträgen fix installierter Anlagen vergleichen zu können, werden am Projektareal zusätzlich eine starre Süd-Ausrichtung sowie starre Ost-West-Doppeltische und starre Süd-Ost-Ausrichtung errichtet.
  • Weiters werden Mehr- und Mindererträge von bifazialen und monofazialen Modulen bei unterschiedlichsten Blühstreifen-Zusammensetzungen und -Kulturen untersucht.

Um die bestmögliche Weiterentwicklung dieses Konzepts zu gewährleisten, findet eine wissenschaftliche Begleitung der Universität für Bodenkultur in Wien statt. Sie soll in den nächsten drei Jahren durch angewandte Forschung Antworten liefern, wie die gleichzeitige Erzeugung von Sonnenstrom und Lebensmittelproduktion auf Acker- und Grünland optimiert werden kann. Untersucht werden die gegenseitigen Wechselwirkungen von paralleler Strom- und landwirtschaftlicher Erzeugung unter verschiedenen Voraussetzungen (Art der Kultur, Trockenheit, Niederschlag und Teilverschattung).

Zwei kurze Videos von Anbauarbeiten finden Sie hier:

Aussaat Weizen:

Aussaat Mohn:

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