Am 25. April 2025 fand in Wien ein neues Veranstaltungsformat statt: Der Verein Land schafft Leben und das Biotech-Unternehmen Multikraft luden österreichische Agrar-Influencerinnen und -influencer zum Austausch ein. Ziel war es, Informationen rund um Klima, Konsum und Kreislaufwirtschaft verständlich aufzubereiten und sich mit jenen auszutauschen, die in sozialen Medien als Sprachrohr für die Landwirtschaft agieren.
Fachvortrag zur Kreislaufwirtschaft
Zu Beginn der Veranstaltung hielt Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Wilhelm Windisch einen Vortrag über die Rolle der Wiederkäuer in der Kreislaufwirtschaft. Darin ging er unter anderem auf die global begrenzte Verfügbarkeit landwirtschaftlicher Nutzflächen, die Nutzungskonkurrenz zwischen Futter- und Nahrungsmitteln sowie die Bedeutung nicht essbarer Biomasse ein.
Nutztiere – insbesondere Wiederkäuer – sind für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft unverzichtbar, da sie in der Lage sind, nicht direkt essbare pflanzliche Biomasse in Lebensmittel und Dünger umzuwandeln.
Entscheidend sei dabei, Tierhaltung nicht pauschal abzulehnen, sondern klimabelastende Praktiken zu vermeiden und tierische Produktion auf das Maß zu begrenzen, das im ökologischen Gleichgewicht sinnvoll ist.
Große Diskussionsrunde
In der anschließenden Diskussion mit bekannten Agrarinfluencerinnen und -influencern, wie Johannes Burchhart (@bauernjohny), Magdalena Esterhammer (@leni.vom.bichlhof), Gabriel Spettel (@da_spettel) und Madeleine Becker (@frau_freudig), wurden aktuelle Herausforderungen und Chancen der landwirtschaftlichen Kommunikation beleuchtet. Themen waren unter anderem der Umgang mit kritischen Kommentaren auf Social Media, sowie die Frage, wie man mit faktenbasierten Inhalten emotional aufgeladenen Behauptungen gegenwirken kann.
Hannes Royer, Gründer von Land schafft Leben, und Lukas Hader, Geschäftsführer von Multikraft, unterstrichen die Bedeutung solcher Austauschformate. Influencerinnen und Influencer können dabei helfen, Wissen aus der „Landwirtschafts-Blase“ hinaus in die Gesellschaft zu tragen. Dass dieses Wissen nicht nur an Konsumentinnen und Konsumenten, sondern auch innerhalb der Landwirtschaft weitervermittelt werden müsse, war ebenso Thema. Man war sich einig, dass in ÖPUL-Fortbildungen und bisherigen Bildungsveranstaltungen für Bäuerinnen und Bauern noch viel Luft nach oben ist. Es herrsche ein Mangel an vertiefenden fachlichen Informationen.
Aufgrund der durchwegs positiven Rückmeldungen auf den Abend soll es weitere Veranstaltungen dieser Art geben. Dabei soll, neben dem Fokus auf Wissensvermittlung, auch die Chance zur Vernetzung der Agrar-Influencerinnen und -influencer gestärkt und ausgebaut werden.