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Jubiläum

75 Jahre im Zeichen der Landtechnik

Die Bundesversuchs- und Prüfungsanstalt für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte wurde 1947 in Wieselburg mit dem Ziel gegründet, die technische Entwicklung in der Landwirtschaft voranzutreiben. An dieser Aufgabe wird in Wieselburg auch 2022 noch gearbeitet.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Forschungs- und Prüfeinrichtung für Agrartechnik am Francisco Josephinum (BLT) feierte am Dienstag ihr 75-jähriges Bestehen. Neben Professoren, Absolventen und zahlreichen Industrievertretern nahmen auch Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky am Festakt im Schloss Weinzierl teil.

1947 stand die Prüfung von Traktoren, Maschinen und Geräten im Fokus. Die Testbedingungen orientierten sich immer an den Anforderungen aus der Praxis. Auch heute wird noch Landtechnik am Francisco Josephinum gelehrt und im BLT geprüft und weiterentwickelt. "Keine Maschine kommt heute ohne Steuergeräte oder Sensoren auf den Markt, die Zeit der Digitalisierung bringt einen enormen Schub für die Landwirtschaft", erklärt der Leiter der Forschungseinrichtung Heinrich Prankl. Die Schnittstelle zwischen Technik und Landwirtschaft sei hier in Wieselburg und auch die Landtechniker und Praktiker der Zukunft werden hier ausgebildet.

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Durch gute Netzwerkarbeit könne die Einrichtung auch auf viele internationale Partner und zahlreiche unterstützende Industriebetriebe zurückgreifen. Pöttinger-Geschäftsführer Markus Baldinger betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie zur Entwicklung innovativer Technologien. "In der Entwicklungsabteilung haben wir heute Mitarbeiter aus mehr als 15 verschiedenen Disziplinen, durch die Digitalisierung müssen wir mit solchen Institutionen zusammenarbeiten, um noch breiter aufgestellt zu sein", sagt Baldinger am Podium.

Aufbau digitaler Kompetenz in der Landwirtschaft

„Die technologische Entwicklung war noch nie so rasant wie heute, und sie war auch noch nie so notwendig“, betonte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig in seiner Ansprache. „Für die Land- und Forstwirtschaft ist das eine enorme Herausforderung, vor allem aber eine große Chance. Eine nachhaltige Produktion mit optimalem Betriebsmitteleinsatz, mehr Tierwohl und Arbeitserleichterungen sind in der aktuellen Situation wichtiger denn je. Unser Ziel ist es, dass die Bäuerinnen und Bauern weiterhin die Versorgung mit Lebensmitteln sicherstellen können. 75 Jahre Agrartechnik in Wieselburg bedeuten 75 Jahre Engagement für die Versorgungssicherheit und eine nachhaltige Landwirtschaft“, sagte der Minister. Vor allem die Versorgungssicherheit werde 2022 durch die vielen Krisen wieder zum Thema, wie zu den Anfängen der Prüfanstalt nach dem Zweiten Weltkrieg.

Totschnig sieht Österreich auf einem guten Kurs in Sachen Landwirtschaft, Nachhaltigkeit und Tierwohl. "Wir müssen 2050 zehn Milliarden Menschen ernähren, dazu brauchen wir eine nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft", erklärt Totschnig in seiner Ansprache. Es müsse auch für kleinere und mittlere Betriebe die Digitalisierung anwendbar gemacht werden. Dazu fehle teilweise noch die Infrastruktur, bzw. schnelles Internet. Digitalisierungs und Telekommunikations-Staatssekretär Florian Tursky erklärte, dieses Problem auch in den ländlichen Regionen bis 2030 zu lösen: "Mir ist es ein besonderes Anliegen Chancengleichheit zwischen Stadt und Land zu schaffen. Denn die Landwirtschaft ist in vielen Bereichen ein Vorreiter der Digitalisierung und besonders dort ist ein wirtschaftlicher Ausbau meist nicht gegeben.“

Die BLT habe den Sprung von einer Prüfanstalt für Landmaschinen ins neue Zeitalter zu einer vernetzten und international anerkannten Forschungseinrichtung für Digital Farming geschafft. Gemeinsam mit der im Jahr 2010 gegründeten Forschungseinrichtung Josephinum Research werden Technologien des Precision Farmings, der Künstlichen Intelligenz bis hin zur Robotik bearbeitet.

Prüfstelle auch weiterhin Kernkompetenz

Rund 50 Verfahren nach ISO 17025 können am Standort Wieselburg getestet werden, als OECD-Prüfstellte können auch international gültige Testberichte ausgestellt werden. Ab der Erdölkrise 1973 begann die Suche nach Ersatztreibstoffen für die Landwirtschaft. Die Entwicklung von Biodiesel nahm in Wieselburg seinen Ausgang und hat eine weltweite Dimension erreicht.

Bereits in den 1970er Jahren wurde mit der Prüfung von Stroh- und Holzfeuerungen begonnen. Die Prüfungsanstalt hat wesentlich zur Entwicklung und zum erstklassigen Ruf der österreichischen Hersteller von Biomassefeuerungen beigetragen und ist bis heute akkreditierte Prüfstelle dafür.

Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf, selbst Absolvent des Josephinums und Landtechniker, zeigte sich am Podium froh, dass es in Österreich noch so viele Landtechnik-Hersteller gibt. "Diese Schule bildet wieder die Ingenieure der Zukunft aus, die Forschung und Innovation ist eine große Chance für Österreich." Das Francisco Josephinum sei ein Zentrum "unserer bäuerlichen Heimat und ein wissenschaftlicher Leuchtturm zugleich", sagt Pernkopf.

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