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Südtirol

Abverkauf geschlossener Höfen an Nicht-Landwirte

In Südtirol kann jeder, der über das dafür notwendige Budget verfügt, geschlossene Höfe kaufen. Bauern kommen dabei kaum mehr zum Zuge, denn die Preise sind oft Liebhaberpreise.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Landtagsabgeordnete Peter Faistnauerder Fraktion “Perspektiven Für Südtirol” ist besorgt: “Seit geraumer Zeit zeigt sich in einer Häufung von Verkäufen geschlossener Höfe an landwirtschaftsfremde Interessenten eine zwar schleichende doch bedrohliche Entwicklung." Das berichtet gestern das Portal suedtirolnews.it

Rund 13.300 geschlossene Höfe in Südtirol

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"Das Höfegesetz mit seinem Grundgedanken des geschlossenen Hofes als landwirtschaftliche Wohn- und Wirtschaftseinheit zur Sicherung des Fortbestandes bäuerlicher Familienbetriebe bedarf einer Aktualisierung, um auf diese Erfordernisse angepasst zu werden.”Hierzu bringt der Abgeordnete Peter Faistnauer einen Vorschlag in dieser Landtagswoche im Februar ein

“Laut Landwirtschaftszählung 2010 gibt es in Südtirol ca. 20.200 landwirtschaftliche Betriebe, davon ca. 13.300 geschlossene Höfe. Die Auflagen, um einen Hof schließen oder in Erbschaft übernehmen zu können, sind hoch und werden von der Höfekommission streng überwacht."

Bauern können bei Liebhaberpreisen nicht mithalten

"Jedoch kaufen kann, ohne irgendwelche Voraussetzungen erfüllen zu müssen, jeder, der über das dafür notwendige Budget verfügt. Andere Bauern kommen dabei kaum mehr zum Zuge, denn die Preise sind oft Liebhaberpreise ohne betriebswirtschaftlichen Bezug.

Hier zeigt sich eine Lücke im Höfegesetz und es stellt sich die dringliche Frage, wie diese im Sinne des geschlossenen Hofes geschlossen werden kann, um jeden potenziellen Käufer zur Erfüllung der Grundkriterien zu verpflichten, damit weiterhin gesichert ist, dass die landwirtschaftliche Produktion vordergründig bleibt. Denn Kaufmotive fachfremder wie ausländischer Übernehmer haben oft mehr mit dritter Lebensphase, Freizeitgestaltung oder touristischer Nutzung als mit Landwirtschaft zu tun. In jedem Fall geht dabei der eigentliche und ursprüngliche Sinn des geschlossenen Hofes verloren”, so Faistnauer.

Dass das Problem nicht ganz neu sei, zeigt der Landesgesetzentwurf Nr. 98 “Maßnahmen zur Sicherung der wirtschaftlichen und sozialen Funktion der geschlossenen Höfe in Südtirol” von Matthias Ladurner-Parthanes aus dem Jahr 1980, der eine Genehmigungspflicht für den Erwerb eines geschlossenen Hofes vorsah. “2022 haben lokale Südtiroler Medien wieder vermehrt über Fälle des Ausverkaufs geschlossener Höfe berichtet”, so Faistnauer.

“Es könnte bald zu spät sein, wenn sich unsere Bauern keinen Hof mehr leisten können, mit entsprechender Auswirkung auf die Bewirtschaftung und das lokale Angebot landwirtschaftlicher Produkte. Es ist dringend notwendig, für einen besseren Schutz der aktiven Landwirte zu sorgen, damit geschlossene Höfe weiter von Bauernfamilien bewohnt und bearbeitet werden, welche im Dienste der Allgemeinheit Lebensmittel produzieren und die Landschaft pflegen“, so der Abgeordnete Peter Faistnauer.

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