Millionenpleite
Gemüseproduzent Agrar Heiligenkreuz ist insolvent
Die Landwirtschaftsfirma Agrar Heiligenkreuz hat Insolvenz angemeldet, ebenso ihre Mutterfirma, die Klimesch-Gruppe. Die Firma hat 8,6 Millionen Euro Passiva.
Die Firma Agrar Heiligenkreuz beschäftigt sich im Gewerbegebiet von Heiligenkreuz im Südburgenland nahe der ungarischen Staatsgrenze mit der Produktion und dem Handel von Gemüse. Hier baut das Unternehmen auf einer Fläche von derzeit 52 Hektar Blumen und Gemüse an. Hauptgeschäftspartner war der Lebensmitteleinzelhandelskonzern Rewe. Laut KSV 1870 betragen die Passiva rund 8,6 Millionen Euro, davon rund 3,6 Millionen unbesichert. Die Aktiva werden mit 5,3 Millionen Euro beziffert, davon seien aber nur 254.000 Euro freies Vermögen. Betroffen vom Insolvenzantrag sind 32 Beschäftigte und 75 Gläubiger.
Die Fortführung des Unternehmens sei im Rahmen des beantragten Sanierungsplanes aber beabsichtigt. Die Firma bietet laut Eigenantrag den Gläubigern eine 20-prozentige Sanierungsplanquote zahlbar binnen zwei Jahren."Wie in den meisten Branchen hat Corona auch in der Branche, in der die Agrar Heiligenkreuz tätig ist, erhebliche Probleme verursacht. Die von der Antragstellerin beantragten Coronahilfsgelder wurden zu einem Großteil nicht anerkannt bzw. nicht ausgezahlt. Das aus verschiedenen Gründen. Einerseits waren Verrechnungsmodalitäten zwischen den Gesellschaften der Klimesch-Gruppe für die Auszahlung hinderlich. Andererseits hat es aus Sicht der Antragstellerin auch auf Beraterebene Probleme gegeben, die dazu geführt haben, dass die Auszahlungen nicht erfolgt sind. Dies hat die Liquidität negativ beeinflusst“, zitiert Creditreform aus dem Insolvenzantrag.
Auch über die Mutterfirma Klimesch ist ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Eisenstadt eröffnet worden. Das 2001 gegründete Unternehmen ist auf den Handel und Großhandel von Blumen spezialisiert. An der Agrar Heiligenkreuz hält die Klimesch-Gruppe eine Beteiligung von 100 Prozent. Laut Eigenantrag bestehen Gesamtverbindlichkeiten in der Höhe von 6,3 Millionen Euro. Auch die Klimesch-Gruppe beabsichtigt eine Fortführung des Betriebs.