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Zum Weltkongress:

Was Österreichs Fleckviehzucht leistet

Zwischen 30. August und 8. September findet der Fleckvieh-Weltkongress wieder in Österreich statt. Im Vorfeld haben heute Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger, der Obmann von Fleckvieh Austria Sebastian Auernig und BOKU-Experte Stefan Hörtenhuber die Situation der heimischen Fleckvieh-Zucht skizziert.

Lesezeit: 5 Minuten

„Wir haben mit Fleckvieh eine Zweinutzungsrasse zur Hand, die es uns Bäuerinnen und Bauern ermöglicht Milch und Fleisch in hervorragender Qualität, nachhaltig, wirtschaftlich und ökoeffizient auf unseren Familienbetrieben zu erzeugen", erklärte Sebastian Auernig, der in Feldkirchen (Kärnten) einen Betriebe mit rund 100 Rindern bewirtschaftet. "Die großen Zuchtfortschritte der letzten Jahre in den Bereichen Gesundheit und Effizienz werden wir anlässlich des Fleckvieh-Weltkongresses international vorstellen und unsere Erfahrungen weltweit austauschen. Bei der anschließenden Bundesfleckviehschau in Freistadt wollen wir nicht nur die besten Tiere aus Österreich, sondern auch die Verbundenheit und das Herzblut, die die Arbeit mit unseren Kühen prägen, dem internationalen Publikum präsentieren.“

Totschnig: "Geringster CO2-Ausstoß je kg Rindfleisch in der EU"

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„Rinderzucht erwirtschaftet rund 27 % der österreichischen Landwirtschaft. Rund 50 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche besteht aus Grünland, mit einem bedeutenden Teil im Berg- und Almgebiet. Wir haben in Österreich verschiedene Rinderrassen, die alle ihre Spezialisierung und Stärken haben. Der Kongress beleuchtet nun das Fleckvieh als beliebtes Zweinutzungsrind für die Fleisch- und Milcherzeugung", sagte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.

In Sachen Klimaschutz habe Österreich mit 14,2 kg CO2-Äquivalenten den geringsten Ausstoß von Treibhausgasen je Kilogramm Rindfleisch in der EU. Auch bei Kuhmilch zähle Österreich zu den Spitzenländern mit den niedrigsten Treibhausgasemissionen je Kilogramm – mit einem Kilo CO2-Äquivalente je kg Milch. Totschnig: "Daher mein Appell: Wer zu regionalen Produkten greift, stärkt unsere bäuerlichen Familienbetriebe, schont das Klima und die Wertschöpfung bleibt im Land!“

Moosbrugger: "Eigentlich müsste eine Kuh auf unser Wappen"

„Die Haltung von Wiederkäuern wie Rindern ist in vielen Regionen unserer grünlandbasierten Alpenrepublik die einzig sinnvolle Bewirtschaftungsform. Diese standortangepasste, auf natürlichen Kreisläufen aufbauende Landwirtschaft entspricht genau dem, was sich die Gesellschaft wünscht und fordert", meinte LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger und ergänzte: "Eigentlich müsste eine Kuh auf unserem Wappen stehen." Durch die primär regionale, grünlandbasierte Fütterung sei unsere Rinderhaltung nicht nur klimafreundlicher, sondern erweise sich auch in den aktuellen Krisenzeiten als deutlich widerstandsfähiger gegenüber Preisschwankungen. So habe etwa das Level der Milcherzeugung in Österreich – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern – aufrechterhalten werden können. Nichts desto trotz setzten die Kostensteigerungen auch die heimische Rinderwirtschaft massiv unter Druck und machen Erzeugerpreisanpassungen erforderlich.

Moosbrugger weiter: „Wir sind sehr stolz auf das enorm hohe Niveau der heimischen Rinder- bzw. Fleckvieh-Zucht, das durch das große internationale Interesse an unseren Zuchttieren und den geplanten Weltkongress eindrucksvoll unterstrichen wird. Als Landwirtschaftskammern geben wir in enger Abstimmung mit den Zuchtverbänden unser Bestes, um unsere Rinderhalter auf ihrem Qualitätsweg gut zu begleiten und neue Wege aufzubereiten. Dazu zählen neben der Interessenvertretung auch effiziente, verstärkt online-basierte Bildungs- und Beratungsangebote sowie Bewusstseinsschaffung für unsere hohen Standards“.

Hörtenhuber: Hohe Effizienz der Rasse Fleckvieh

„Fleckviehkühe erzeugen mit der Doppelnutzung im Durchschnitt mehr Milch und Rindfleisch aus nicht nahrungstauglichen Futtermitteln als andere Rassen.“ Fleckviehkühe wandeln Eiweiß aus nahrungstauglichen, wertvollen Kraftfuttermitteln in mehr Eiweiß in Form von Milch als andere Rassen um", machte BOKU-Experte Prof. Stefan Hörtenhuber auf die große Effizienz der Rasse Fleckvieh aufmerksam. Wie der Fachmann weiter erklärte, gebe es einen „weltweiten Trend zu Holsteinisierung". In Österreich wies laut Hörtenhuber indes „die vorherrschende Rasse Fleckvieh in den vergangenen Jahrzehnten stärkere Steigerungen der Milchleistung als andere Rassen auf und trug damit wesentlich dazu bei, dass trotz gesteigerter Milchmengen nun um über 40 % weniger Milchkühe als 1990 gehalten werden. Die direkten Treibhausgasemissionen der Milchrinderhaltung konnten damit um 32 % gesenkt werden.“

Folgende Zahlen, Daten, Fakten zu Fleckvieh in Österreich wurden bei der PK präsentiert:

  • In Österreich gibt es knapp 1,4 Millionen Fleckviehtiere
  • Bezogen auf den länderspezifischen Rassenanteil ist Österreich das fleckviehreichste Land der Welt
  • 14.173 Zuchtherden mit Fleckvieh werden auf österreichischen Betrieben gehalten
  • Durchschnittliche Herdengröße in Österreich: 21,8 Fleckviehkühe je Betrieb
  • Weltweit gibt es rund 40 Millionen Fleckviehtiere, davon rund 10 Millionen Tiere in Europa
  • Besonderheit der Rasse ist die Doppelnutzungseignung – weilbliche Tiere eigenen sich zur Milchproduktion wie auch zur Mutterkuhhaltung – männliche Tiere sind bestens mastfähig und sichern die Rindfleischproduktion in Österreich.

Weiters wurden diese Fakten aus wissenschaftlichen Studien gezeigt:

  • Doppelnutzungsrassen wie Fleckvieh liegen bei Robustheit und Resilienz nach aktuellem Kenntnisstand im Vorteil gegenüber Milchrassen
  • Werden Milch und Fleisch gemeinsam betrachtet, liegt der Vorteil im CO2-Fußabdruck bei der Doppelnutzung mit Fleckvieh
  • Fleckvieh verursacht geringere Treibhausgasemissionen als die Kombination von Milchproduktion mit Milchrassen und die Ergänzung fehlender Fleischmengen aus der Mutterkuhhaltung (Quelle: Spiekers et al. (2022):
  • Österreich liegt dank dem hohen Fleckviehanteil im C02-Fußabdruck der Milch- und Fleischproduktion im europaweiten Spitzenfeld (Quelle: EU JRC Evaluation of the Livestock sector’s contribution to the EU greenhouse gas emissions (GGELS)
  • Österreichs Rinderhaltung ist Vorreiter beim Klimaschutz. Landwirtschaft und Rinderhaltung sind kein ökologisches Problem, sondern wichtiger Teil der Lösung für Fragenstellungen nach Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Ressourcenverknappung.
  • 1 kg veganes Lebensmittel generiert mindestens 4 kg nicht essbare Biomasse. Wiederkäuer können daraus zusätzliche Nahrung generieren, ohne dazu in Nahrungskonkurrenz zum Menschen zu stehen.
  • Lebensmittelsicherheit in Verbindung mit Umwelt- und Klimaschutz erfordert eine standortgerechte Kreislaufwirtschaft. Das System der Zukunft ist eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft, die nur über den Wiederkäufer effektiv funktioniert. Zuchtziel sind robuste, effiziente und resiliente Rinder mit Effizienz in der Veredlung von nicht essbarer Biomasse zu hochwertigen Lebensmitteln wie Milch und Fleisch – Eigenschaften, die Doppelnutzungsrassen wie Fleckvieh bestens ins sich vereinen können (Quelle: Windisch, W. (2022): Vortrag „Brauchen wir überhaupt noch Rinder?“)

Weitere Infos zum Kongress unter www.fleckvieh.at/weltkongress

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