Der landwirtschaftliche Betrieb von Manfred und Susanne Gollhammer liegt auf 425 m in Wildenau im Innviertel. Der Hof umfasst 24 ha, davon sind 75% Ackerland – eine gute Voraussetzung für die Produktion von heimischem Kalbrosé-Fleisch. Derzeit verfügt der Betrieb über 180 Mastplätze, was einem jährlichen Verkauf von ca. 300 Tieren entspricht.
Arbeitserleichterungen haben überzeugt
Bereits im Jahr 2003 begannen Senior Johann und seine Frau Anna mit der spezialisierten Kälberaufzucht und stellten von Milch- auf Fresserproduktion um. 2016 übernahm Manfred den Betrieb und stieg mit seiner Frau Susanne im Jahr 2021 auf die Kalb-Rosémast um. „Die Österreichische Rinderbörse suchte damals dringend Produzenten für Roséfleisch“, erzählt er. „Letztlich haben uns die Arbeitserleichterungen überzeugt: Das Enthornen der Kälber fällt weg und die Einstalltermine haben sich im Vergleich zur Fresserproduktion reduziert.“
Dafür bauten die Landwirte einen neuen Strohstall für die Tränkekälber – mit Zentrallüftung, aber ohne Heizung. Die Kälber werden in Gruppen von jeweils 40 Tieren eingestallt. „Mit dem Einstallen bekommen alle Kälber eine Einstallprophylaxe und Durchfallpulver mit der Milch. Zudem werden sie entwurmt und gegen Grippe geimpft“, so Gollhammer.
Gerade die Anfangszeit sei schwierig, man müsse auf die Kälber gut schauen, bis sie alle auf dem gleichen Entwicklungsstand seien. Nach ca. zehn Wochen erfolgt die zweite Masthälfte im umgebauten Fresserstall auf Spalten mit Gummiauflage. Schwächere Tiere dürfen aber einige Wochen länger auf Stroh am Tränkeautomaten mit Milchaustauscher (50 % Magermilchpulver) bleiben.
„Die größte Herausforderung ist es, einheitliche Kälberpartien zu bekommen."
Trocken-TMR aus hofeigenen Komponenten
Zu Beginn erhalten die Kälber eine Trocken-TMR aus hofeigenem Getreide, Körnermais, HP Soja und Heu/ Stroh. Das Heu wird bereits ab der zweiten bis dritten Futterwoche durch Stroh ersetzt und schrittweise mit Maissilage ergänzt. Die TMR mischt Manfred in einem Mischwagen mit 4 m3 und Wiegeeinrichtung. Diesen befüllt der Landwirt mit einem Teleskoplader, den er auch zum Ausmisten nutzt. Das Schlachtgewicht kalt der Tiere liegt derzeit im Jahresschnitt zwischen 140 und 150 kg.
Ziel für die nächsten Jahre ist eine Anhebung auf rund 160 kg je erzeugtem Kalb, um die Wirtschaftlichkeit je Einheit noch zu verbessern. „Die größte Herausforderung ist aktuell, einheitlich größere Kälberpartien von guter Qualität zu bekommen“, sagt Manfred. Leidenschaft und Engagement seien entscheidend für die Arbeit mit den sensiblen Tieren.