Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

Schweinefleisch

Gastro-Vertreter gegen Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie

Der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) fordert die umfassende Umsetzung der Herkunftskennzeichnung auch in der Gastronomie. Mario Pulker, Gastronomie-Spartenobmann der Wirtschaftskammer, sieht dadurch große Nachteile für die Gastronomen.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung der Primärzutaten Milch, Fleisch und Eier in der Gemeinschaftsverpflegung und in verarbeiteten Lebensmitteln soll heuer kommen. Auch in der Gastronomie wäre eine solche Kennzeichnung angedacht. Allerdings kommt hier Widerstand. Gastronomie-Spartenobmann der Wirtschaftskammer Mario Pulker erklärte jüngst, dass die Branche aufgrund der Verluste durch die Coronavirus-Pandemie bereits genug leide. Er spricht sich somit klar gegen eine verpflichtende Kennzeichnungspflicht in der Gastronomie aus. Unter anderem sieht er für die Gastronomen die Versorgungssicherheit mit Fleisch in Gefahr. Für ihn müsse es weiterhin möglich sein, Fleisch aus dem Ausland zu kaufen, unabhängig davon, was auf der Speisekarte steht. "Der Sau wird es relativ wurscht sein, ob sie in Österreich oder Ungarn auf einem Spaltenboden steht", erklärte Pulker weiter.

Diese Aussage kritisiert die Schweinebranche scharf: "Die ablehnende Haltung des Gastronomie-Spartenobmanns der Wirtschaftskammer ist skandalös", erklärt Michael Klaffenböck, Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS). Pulkers Aussagen seien eine Verhöhnung der österreichischen Landwirtschaft und gehen gegen den allgemeinen Trend zu mehr Nachhaltigkeit und Regionalität. In Österreich werden Schweine auf Familienbetrieben gehalten, das Futter kommt im Sinne der Kreislaufwirtschaft überwiegend von den hofeigenen Ackerflächen und auch die Zucht ist in bäuerlicher Hand. Das ist in den meisten europäischen Ländern gänzlich anders. Daher fordert der VÖS die umfassende Umsetzung der Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung, für verarbeitete Lebensmittel sowie in der Gastronomie.

Das Wichtigste zum Thema Schwein mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Keine Versorgungsengpässe bei Schweinefleisch

Die Andeutung Pulkers, dass die Versorgungssicherheit auf dem Spiel stünde, ist zurückzuweisen. "Ich kann versichern, dass der heimischen Gastronomie ausreichend hochwertiges österreichisches Schweinefleisch zur Verfügung steht", betont Johann Schlederer, Geschäftsführer der Österreichischen Schweinebörse. "Fleisch darf natürlich weiterhin importiert werden, aber das Unterjubeln von anonymer ausländischer Ware im Wirtshaus muss ein Ende haben. Der heftige Widerstand der Wirtevertreter bestätigt einmal mehr den sehr hohen Anteil von billigem ausländischem Fleisch in der Gastronomie. Wir wissen aber auch, dass viele Gastronomen bereits jetzt erfolgreich auf österreichische Ware setzen", so Schlederer.

Gesamte Wertschöpfungskette verantwortlich für mehr Tierwohl

Auch in Haltungsfragen befinde sich Österreich mitten in einer nachhaltigen Weiterentwicklung zu mehr Tierwohl. Ein Beispiel sei der Umstieg auf Bewegungsbuchten in der Sauenhaltung, wo Österreich in Europa eine Vorreiterrolle einnehme. Der VÖS bekennt sich außerdem im Rahmen einer umfassenden Tierwohlstrategie zu dem Ziel, bis 2030 den Anteil an Schweinen aus Systemen mit besonders hohen Tierwohlstandards zu vervierfachen.

"Dieser Umbau zu mehr Tierwohl in der Schweinehaltung kann aber nur funktionieren, wenn alle Teilnehmer entlang der Wertschöpfungskette Verantwortung übernehmen und die österreichische Landwirtschaft unterstützen. Die Konsumenten sollen sich deshalb in Zukunft auch im Wirtshaus bewusst für österreichisches Fleisch entscheiden können. Unsere heimischen Wirte wurden im Rahmen der Corona-Pandemie zu Recht mit Hilfspaketen gestützt. Nun ist es an der Zeit, dass sich die Gastronomie solidarisch mit der krisengebeutelten Landwirtschaft zeigt und die Blockade gegenüber einer umfassenden Herkunftskennzeichnung einstellt", so VÖS-Geschäftsführer Michael Klaffenböck.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.