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Hochbeete sind beliebt, da sie für den Gärtner oder die Gärtnerin eine optimale Arbeitshöhe bieten.
Um lange Freude an ihnen zu haben, ist es wichtig, beim Befüllen einige Punkte zu beachten.
Schichten aus unterschiedlichen Materialien und mit verschiedener Struktur geben den Pflanzen Nährstoffe.
Hochbeete sind im Trend. Das liegt daran, dass sie optisch ansprechend sind und vor allem das Ernten und Arbeiten durch die Höhe sehr praktisch ist. Doch viele Gärtner stellen sich den Aufbau leichter vor und unterschätzen den Materialbedarf. Das Wichtigste ist die Planung im Vorfeld. Das Hochbeet sollte sonnig stehen, die Größe und Höhe an die gärtnernden Personen angepasst sein. Es darf auch nicht zu breit sein, damit die Pflanzen von allen Seiten gut erreichbar sind. Wer ein Hochbeet baut, sollte vor allem mit dem Materialsammeln zum Befüllen rechtzeitig beginnen.
Die richtige Befüllung
Wo das Hochbeet hinkommen soll, wird zuerst die Erde oder der Rasen abgestochen und begradigt. Dann folgt das Befüllen mit folgenden Schichten (siehe Fotos):
Am Boden des Hochbeetes ist ein enges Maschengitter, zum Beispiel ein Hasengitter oder ein Glasfasernetz. Als Schutz vor Wühlmäusen sind auch Hohllochziegel möglich.
Danach kommen grobe Äste von Laubbäumen oder Holzscheite als unterste Schicht hinein. Die Äste sollten so geschichtet werden, dass wenig große Zwischenräume entstehen. Zum Auffüllen der Zwischenräume empfiehlt sich, Hackschnitzel zu verwenden, diese verrotten durch die grobe Struktur langsamer als klassischer Grünschnitt. Dadurch senkt sich die Erde im Hochbeet in den Folgejahren etwas weniger stark ab, denn bereits nach einem Jahr kann die Erde sich setzen und das Niveau um zehn bis zwanzig Zentimeter absinken. Innerhalb einiger Jahre verrottet das Holz, dabei wird der Umgebung aber Stickstoff entzogen, bevor aus Holz Erde entsteht. Daher werden die einzelnen groben Schichten im Hochbeet mit Hornspänen und mit Urgesteinsmehl bestreut.
Feines Häckselgut (Foto 3a) dünne Äste, Laub, die abgestochenen Rasenschollen oder Rasenschnitt (Foto 3b) folgen als nächste Schicht.
Danach eventuell etwas Pferdemist.
Und erst zum Abschluss kommen Kompost und gute Erde in das Hochbeet. Der erste Rasenschnitt in der mittleren Schicht sorgt schnell für einen guten Verrottungsprozess und für die gewünschte Wärme.
Gut verfestigen
Als Zwischenschicht eignen sich noch Materialien, die gröber als Erde sind, aber langlebig und gut Wasser speichern können. Das ist etwa Kokosfasermulch, der eine besonders gute Wasserspeicherfähigkeit besitzt, aber gleichzeitig keine Staunässe verursacht, aber auch gehäckseltes Elefantengras. Die einzelnen Schichten müssen immer wieder gewässert und verfestigt werden, am besten tritt man dazu die Schichten mit den Füßen fest. Die Höhe der einzelnen Schichten richtet sich nach der Höhe des Hochbeets und jede Schicht wird von unten nach oben immer feiner.
Reichlich Füllmaterial
Viele unterschätzen die Menge an organischem Material und Erde, die man für ein Hochbeet benötigt. Man glaubt gar nicht, was darin alles Platz hat und einfach verschwindet. Daher ist das Frühjahr, wo reichlich Laub, Baum- und Strauchschnitt anfallen, die ideale Zeit. Als Erde kann gut gereifter Kompost verwendet werden. Gartencenter bieten auch spezielle Hochbeeterde an, die aus Umweltschutzgründen nur torffrei sein sollte.
Der ständige Verrottungsprozess im Inneren erzeugt Wärme und Nährstoffe, wodurch Pflanzen gut wachsen. Nach etwa fünf bis sieben Jahren ist die Erde aber verbraucht und das Holz verrottet, dann sollte das Hochbeet neu aufgesetzt werden. Wer das so lange wie möglich hinauszögern möchte, kann mit Terra preta arbeiten und ab dem dritten Jahr jährlich im Frühjahr eine Schicht als Abschluss auf die frisch aufgefüllte Erde geben.
In den ersten zwei Jahren nach dem Anlegen des Hochbeetes stehen den Pflanzen besonders viele Nährstoffe zur Verfügung. Daher sollten am Anfang eher Starkzehrer wie Paprika oder Auberginen gepflanzt werden. Da das Absinken der Erde in keinem Hochbeet verhindert, sondern nur durch einen guten Aufbau reduziert werden kann, haben in den ersten Jahren mehrjährigen Pflanzen darin nichts verloren.
Auch mehrjährige Kräuter sind ungeeignet, denn bis auf wenige Ausnahmen bevorzugen diese eine magere Erde. Durch das Absinken der Erde müssten Dauerpflanzen jährlich ausgegraben und nach dem Auffüllen mit Erde wieder eingepflanzt werden. Einjähriges Obst und Gemüse sind ideal, so hat der Gärtner einen guten Ertrag und viel Freude an seinem Hochbeet.