Hier kommen praktische Tipps, um Ihren Garten fit für den Klimawandel zu machen.
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Effiziente Gartenbewässerung beginnt bei der richtigen Pflanzenwahl.
Versuchen Sie, die Rasenpflege minimieren und auf widerstandsfähige Gräser zu setzen.
Im Gemüsebeet verbessern die richtige Wahl der Pflanzenl und das Gießverhalten die Wasserausnutzung.
Eine Tröpfchenbewässerung unterstützt die gleichmäßige Wasserversorgung im Gemüsebeet.
Analysieren Sie die Bodenbeschaffenheit, um die Bewässerung zu optimieren.
Das tägliche Gießen gehört für viele Gärtner zum täglichen Ritual. Mit dem kostbaren Nass wird nicht nur auf dem Rasen zu großzügig umgegangen, sondern auch im Gemüsegarten.
Werden Gemüsepflanzen vom Frühjahr an viel gegossen und nicht abgehärtet, um tiefe Wurzeln zu bilden, so kommen sie an heißen Tagen nicht ohne Wasser aus. Wer daher Wasser sparen möchte, sollte dies bereits bei der Gartenplanung berücksichtigen.
Die Pflanzenwahl verändern
Das erste und einfachste ist, den englischen Rasen durch eine Wiese zu ersetzen. Wer den Rasen nicht mehr düngt, weniger gießt und seltener mäht, wird so über die Jahre eine robuste Wiese mit vielen verschiedenen Gräsersorten und Wildblumen erhalten, die mit entsprechend wenig Wasser zurechtkommt.
Viele Gärtner kennen auch den eigenen Boden zu wenig. Eine Bodenuntersuchung könnte sinnvoll sein, denn je nach Beschaffenheit ist der tatsächliche Bedarf an Wasser sehr unterschiedlich. Ein lehmiger Boden speichert viel Wasser, ein sandiger Boden dagegen wenig und muss auch öfters bewässert werden. Wer Bescheid weiß, kann den Boden gezielt verbessern. Ein lehmiger Boden kann mit Quarzsand durchlässiger werden und ein sandiger Boden wird mit organischem Material, Kompost und Terra preta kompakter. Die Bewässerung wird an den Boden und die Pflanzen angepasst.
Händisch bewässern
Viele gießen immer noch mit der Gießkanne oder mit dem Gartenschlauch. Dabei wird das Wasser großzügig oder nur oberflächlich auf den Beeten verteilt. Jedoch sollte das Wasser zumindest fünf Zentimeter tief in den Boden eindringen, damit die Pflanzen gut versorgt sind.
Am besten muss der Wurzelbereich gewässert werden, dann reicht es, nur alle paar Tage und nicht täglich zu gießen. Aber meistens werden der Wurzelbereich und der Rest vom Beet gleich mit Wasser versorgt, was unnötig ist. Das ist Wasserverschwendung.
Dafür werden beim händischen Gießen durstige Pflanzen und Trockenspezialisten individuell gegossen. So brauchen Tomatenstauden, wenn sie vom Frühsommer an nur mit wenig Wasser versorgt werden, sehr wenig Wasser, da die Wurzel meterweit reichen. Blattreiche Sorten wie Mangold oder Salat brauchen da schon mehr Wasser. Spätestens zur Urlaubszeit wird das größte Manko aber eklatant. Wer gießt meinen Garten, während ich weg bin? Wer hat so viel Zeit, dies zu übernehmen? Mit einer automatischen Bewässerung ist dieses Problem hinfällig.
Automatisch bewässern
Erst, wenn die Pflanzenwahl steht, die Bodenstruktur bekannt ist, dann entscheidet man sich für eine automatische Bewässerung. Gemeint sind verschiedene Systeme der Tröpfchenbewässerung, einer Technik, bei der an Schläuchen in regelmäßigen Abständen Wasserauslässe vorhanden sind. Diese Systeme werden in der Landwirtschaft bei unterschiedlichen Kulturen, zunehmend im Weinbau, regelmäßig verwendet, im Gemüsegarten sind sie aber noch selten zu finden.
Unabhängig vom Wasserdruck tropft eine konstante, geringe Menge an Wasser aus dem Loch, meist zwischen zwei und vier Litern pro Stunde. Dazu sind unterschiedliche Systeme am Markt, meist mit einer Steuerungseinheit, dem Bewässerungscomputer, den Leitungen und den Tropfern.
Die Leitungen können dazu oberirdisch, wie bei Gemüse, oder unter der Erde bei Stauden, die lange am selben Platz bleiben, gelegt werden. Die unterschiedlichen Systeme sind zwar leicht zu montieren und können an verschiedene Bedingungen wie im Hochbeet, in Hanglage oder im Gemüsebeet angepasst werden, aber bei der Planung sollte doch einiges berücksichtigt werden.
Drei Bewässerungstipps fürs Gemüse
Wird der Boden regelmäßig gelockert, so kann das Wasser besser aufgenommen werden.
Erziehen Sie Ihre Pflanzen. Wer junge Gemüsepflanzen, wie Tomaten oder Kürbis, von Anfang an wenig gießt, erzieht die Pflanzen dazu, mehr Wurzelmasse zu bilden, und mit weniger Wasser auszukommen. Tomaten bilden sogar über 10 m lange Wurzeln.
Tröpfchen-Bewässerungssysteme eignen sich auch für den Gemüsegarten. Durch die konstante Wasserzufuhr werden der Boden gewässert, die Pflanzen aber nicht benetzt. Das hemmt die Bildung von Pilzkrankheiten.
Gute Planung zu Saisonbeginn
Am besten wird die Bewässerung im Gemüsebeet verlegt, nachdem im Frühjahr die Beete gelockert und gedüngt, aber noch keine Pflanzen gesetzt wurden. So hat man mehr Bewegungsfreiheit und kann den Schlauch ordentlich legen und mit Hacken im Boden fixieren. Die Pflanzen werden erst danach gesetzt und gezielt zu jedem Wasserausgang eine Gemüsepflanze platziert.
Sie sollten nicht zu weit vom Tropfer entfernt sein, aber auch nicht zu nahe, da sonst Wurzeln oder Stängel faulen könnten. Auch wenn die Pflanze wächst und gedeiht, sollten Teile davon nicht auf den Öffnungen liegen. Nicht weil kein Wasser heraustropfen würde, sondern die Pflanze zu faulen beginnen könnte, wie etwa Stängel oder Frucht einer Zucchinipflanze.
Es tropft immer gleichviel Wasser aus den Leitungen, die Menge wird nur über die Zeitdauer gesteuert. Daher sollten immer Pflanzen mit dem gleichen Wasserbedarf zusammengesetzt werden. Will man auch noch die Prinzipien der Mischkultur und des Fruchtwechsels berücksichtigen, ist gute Planung angesagt.
Denn Karotten und Zwiebeln vertragen sich gut, haben aber einen unterschiedlichen Wasserbedarf, dasselbe gilt für Kraut und Fisolen. Karotten brauchen regelmäßig Wasser, Zwiebeln dagegen nur im Frühjahr, Kraut kommt mit wenig Wasser aus, Fisolen, vor allem Stangenbohnen, dagegen sind echte „Säufer“.
Computer empfehlenswert
Es empfiehlt sich daher, auch wenn es ein kleiner Gemüsebereich ist, einen Bewässerungscomputer mit einem Wasserverteiler zu installieren. Durch den Verteiler können verschiedene Bewässerungsbereiche im Garten installiert werden, die nacheinander bewässert werden.
Die Dauer dafür kann unterschiedlich eingestellt werden. So wird etwa ein Schlauch gelegt, der Auberginen, Paprika und Zucchini versorgt, einer, der das Hochbeet bewässert und einer, der Salat, Kohl und Fenchel zugute kommt. Eine automatische Bewässerung spart zwar Wasser, Zeit und Arbeit, benötigt aber eine gute Planung im Vorfeld.