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topplus Test Steyr

Traktor mit vielen Impulsen

Mit dem Impuls bietet Steyr den kompakteren von zwei Modellen in der stufenlosen CVT-Serie an. Welche neuen Impulse dieser Traktor setzt, haben wir mit dem größten dieser Serie getestet.

Lesezeit: 6 Minuten

Bericht vom top agrar Testteam Georg Schuller und Hans Grasser

Aus eins mach zwei: Die bekannte CVT-Serie wurde 2021 von den beiden neuen Serien Impuls und Absolut abgelöst. Der Impuls CVT wird von 150 bis 180 PS Nennleistung angeboten. Er ist durch den kürzeren Radstand kompakter und wendiger, aber auch leichter im Vergleich zu seinem größeren Bruder, dem Absolut CVT. Dieser ist zwischen 185 bis 240 PS erhältlich.

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Uns hat der Hersteller aus St. Valentin im Herbst 2022 den größten Traktor der Impuls CVT-Reihe zur Verfügung gestellt. Wir konnten den Impuls CVT 6175 ausgiebig beim letzten Grünlandschnitt und bei der Ernte im Ackerbau nutzen. Vorab haben wir seinen Wendekreis-Durchmesser innen gemessen. Mit 7,30 m fällt dieser recht üppig aus. Anzumerken ist dabei allerdings, dass unser Testtraktor mit großer Bereifung vorne von 600/65 R28 ausgestattet war. Das Spurmaß hinten liegt bei 1,93 m. Das Leergewicht haben wir mit 7.920 kg gemessen.

Geräumige Kabine

Der Einstieg in die Kabine mit vier Stufen ist für unseren Geschmack in punkto Auftrittstiefe nicht optimal. Uns gefiel hier das alte Modell mit drei Stufen besser. Die Kabine selbst ist sehr geräumig, auch der Beifahrersitz ist sehr bequem und bietet ausreichend Platz. Die Viersäulen-Kabine bietet eine perfekte Rundumsicht. Auch der Auspuff ist so platziert, dass er das Sichtfeld nicht beeinträchtigt. Die Sicht auf die Untenanhängung ist ohne Spiegel an der Heckscheibe nicht gegeben.

Gelungen finden wir die neue Monitorhalterung mit integrierten USB-Anschlüssen. Durch die Vorderachsfederung und die mechanische Kabinenfederung ist die Kabine ausgezeichnet gefedert. Praktisch ist zudem das Kühlfach für Getränke. Dieses ist zudem verschließbar. Darüber hinaus gibt es aber nur wenig Verstaumöglichkeiten. Es sind zwar einige Ablagefächer eingebaut, aber keines davon ist verschließbar wie die Kühlbox.

Positiv empfanden wir auch den niedrigen Geräuschpegel in der Kabine. Hervorzuheben sind auch die 20 Led-Arbeitsscheinwerfer: Diese machen selbst die Nacht zum Tag.

Motor: Bis zu 45 Extra-PS

Unter der Haube arbeitet ein 6,7 l-Motor von FPT. Dieser erfüllt die EU-Abgasnorm Stufe V. Beim Zapfwellentest konnten wir bei 936 U/min ein Drehmoment von 1.311 Nm und eine Leistung von 174/128 PS/KW ermitteln. Diese Werte gelten ohne Power Plus-Leistung. Diese bringt laut Hersteller bis zu 45 PS zusätzlich.

Der Motor zeichnet sich durch seine Laufruhe und sein durchzugsstarkes Verhalten aus. Dies konnte er des Öfteren unter Beweis stellen. Zum Beispiel beim Mähen mit einer 9 m-Kombination oder auch im Bereich der Straße bei Transporttätigkeiten. Im Einsatz mit der 9 m-Mähkombination im sehr hügeligen Gebiet konnten wir einen Durchschnittsverbrauch von 18,9 l erreichen – das ist sehr gut.

Stillstandsregelung ist top

Der Traktor verfügt über das stufenlose S-Control CVT-Getriebe. Die Maximal-Geschwindigkeit von 53 km/h wird bereits bei 1.750 Motor-Umdrehungen erreicht – das spart Treibstoff.

Besonders gut gefallen hat uns die aktive Stillstandsregelung. Diese macht das Fahren im steilen Gelände sowie auf der Straße sehr komfortabel, da der Traktor im Stillstand gehalten wird, ohne dass man zusätzlich die Fußbremse betätigen muss. Zusätzlich verfügt sie über eine automatische Parkbremse. Diese zieht sich auch automatisch an, wenn man vom Fahrersitz aufsteht. Damit wird verhindert, dass der Traktor ins Rollen kommt, wenn niemand drinnen sitzt.

Das Getriebe kann man in vier Fahrstrategien schalten: in sanft, mittel, aggressiv und die vierte kann man selbst individuell einstellen. Das funktioniert sehr einfach und sehr gut.

Bedienung und Komfort

Die Bedienung des Traktors erfolgt überwiegend über die Multicontroller-Armlehne. Diese ist übersichtlich und einfach in der Bedienung. Man kann Fahrtrichtung, Geschwindigkeit, Hubwerk, Steuergerät etc. bedienen, somit hat man alles in einem Griff. Der Traktor verfügt über drei Zapfwellenstufen: 540, 750 und 1.000 Umdrehungen, diese sind manuell zu schalten, das funktioniert aber sehr gut.

Der Traktor verfügt auch über eine Streckbremse, die durch Halten des Fahrrichtungskopfes am Multicontroller aktiviert wird. Dies macht sich besonders im steilen Gelände bezahlt. Auf der Armlehne sind auch zwei Köpfe für Drehzahlspeicher verfügbar, die einfach mit Plus- und Minustasten verstellt werden können.

Kommen wir zum ebenfalls verbauten, patentierten S-Brake-System. Dieses erkennt beim Bergabfahren sowie beim Bremsen die Schubkraft des Anhängers und bremst diesen automatisch ein. Wir haben aber die Befürchtung, dass die Anhängerbremsen bei langen und steilen Bergabfahrten auf der Straße leichter überhitzen. Hier beruhigt der Hersteller: „Ein Überhitzen braucht man nicht zu befürchten. Die pneumatischen Anhängerbremsen werden dosiert und pulsierend (selbsttätiges Bremsen und Lösen der Bremse) angesteuert.“ Das Hubwerk arbeitet sehr fein und genau und stemmt laut Hersteller 8.257 kg, das Fronthubwerk 3 568 kg, im Heck kann an beiden Kotflügel-Hydraulik, ein Steuergerät und die Zapfwelle bedient werden.

Steuergeräte frei belegbar

Alle Steuergeräte sind zeit- und mengensteuerbar. Man kann diese auf dem neuen Kreuzhebel und am Multicontroller auf den Funktionstasten frei belegen. Weiters kann man am Kreuzhebel jetzt auch die Fahrtrichtung wechseln. Alle Hydraulik-Anschlüsse sind einfach zu koppeln. Die Druckluftanschlüsse sind leider so nahe nebeneinander montiert, dass das Ankoppeln schwierig ist. Wie Steyr mitteilt, hat man dies inzwischen geändert.

Unsere Testmaschine verfügt auch über das Quick Turn-System, dem vollen Radeinschlag bei minimaler Lenkbewegung. Dies bringt Vorteile im Ackerbau beim häufigen Wenden. Im Grünland ist dieses System unserer Meinung nach allerdings nicht zu empfehlen, da dadurch die Grasnarbe leichter geschädigt wird. Dazu merkt der Hersteller an: „Auch hier kann man eine individuelle Einstellung wählen, die zur jeweiligen Arbeitsaufgabe passt.“ Der neue Monitor S-Tech 700 Plus, Display mit Touchscreen-Funktion ist in Form eines iPads montiert.

Dieser ist etwas größer als der Vorgänger S-Tech 700 und hat keinen Rahmen mehr. Im Einsatz mit dem Ladewagen mittels ISOBUS ist uns dies bereits deutlich positiv aufgefallen. Zudem war unser Impuls auch mit dem Lenksystem S-Guide ausgestattet. Es gewährleistet nicht nur eine parallele Spurführung, sondern kann mit S-Turn II automatisch am Ende der Fahrgasse wenden. Auch hier ist uns der neue Monitor sehr positiv aufgefallen.

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Datenkompass

Steyr Impuls CVT 6175

Motor: 6,7 l / 6 Zylinder FPT Stufe V

Getriebe: CVT Getriebe 50 km/h ECO

L/B/H: 5,32 m/2,48 m/3,03 m

Zul. Gesamtgewicht: 11.500kg

Zul. GG Vorderachse: 4.900 kg

Zul. GG Hinterachse: 8.500 kg

Radstand: 2,79 m

Steuergeräte: 4 elektro-hydraulisch

Hydraulik: Axialkolbenverstellpumpe 160 l/min

Hubwerke: Heck max. 8.257 kg, Front mit Hubwerksmanagement max. 3.568 kg

Zapfwelle: 540/540E/1000

Bereifung: 600/65R28 Fixfelgen, 650/65R42 Fixfelgen

Listenpreis inkl. MwSt.:Grundausstattung: 255.620 €

Testtraktor: 315.996 €

Zusatzausstattungen u. a.: Lenksystem RTK + Level 3 (22.942 €), S-Tech 700 Plus Monitor (6.186 €), 1 Jahr Advanced Telematics (2.251 €), Fronthubwerk mit Fronthubwerksmanagement + Frontzapfwelle (13.272 €)

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