Das Unternehmen Kwizda mit Sitz in Wien wird bereits in der fünften Generation von der gleichnamigen Familie geführt. Skizzieren Sie uns doch bitte kurz das Unternehmensprofil im Bereich Agro.
Bardewyk: Kwizda Agro ist ein Unternehmen, was sich in den letzten beinahe 100 Jahren sehr stark gewandelt hat. Es begann mit einem reinen Vertriebsgeschäft in Österreich über eine Auftragsproduktion und die Ausweitung auf internationale Märkte wie Ungarn und Rumänien bis hin zum Produktgeschäft, sowohl im Bereich Biozide als jetzt auch von biologischen Pflanzenschutzprodukten. Es geht immer mehr in Richtung Biologisierung im ganzen Unternehmen, sprich für uns ist es wichtig, unser biologisches Pflanzenschutzportfolio in allen Geschäftsbereichen auszubauen. Und bei allem arbeiten wir mit den Landwirten zusammen und immer auf die nächste Innovationswelle hin.
Wie viel ist bei der Produktion von Kwizda Agro konventionell, wieviel biologisch?
Bardewyk: Das ist ganz unterschiedlich. Im Distributionsgeschäft in Österreich sind wir noch bei 75 % konventionell und 25 % biologisch. Wenn wir uns aber das Portfolio bei der Auftragsproduktion angucken, dann waren im letzten Jahr nahezu alle neuen Aufträge, insbesondere bei einer speziellen Formulierung, biologisch. Auch im Bereich der eigenen Forschung liegt der Fokus nahezu exklusiv auf dem biologischen Pflanzenschutz. Klar ist aber auch: Man kann künftig nicht alle konventionellen durch biologische Mittel abdecken, ohne hohe Ertragsverluste zu haben. Rein biologisch zu produzieren, wird für die Bevölkerung, die wir haben, nicht gehen.
Sie sind ja für die neuen Technologien im Unternehmen zuständig. Was fasziniert Sie an dieser Aufgabe?
Bardewyk: Für mich sind das vor allem die Forschung und Entwicklung und auch, neue Produkte auf den Markt zu bringen. Das ist ja immer so ein bisschen Pionierarbeit. Das ist auf jeden Fall eine spannende Aufgabe. Weiters treibt mich an, dass wir in einem Wandel bezüglich dessen sind, was wir brauchen, damit wir nachhaltig produzieren können. Wir sind in einem Wandel von Politik. Wir sind in einem Wandel vom Umweltbewusstsein und wir sind auch in einem Generationenwandel. Daher ist es spannend, wie man auch diese Bruchstellen nutzen kann, um Innovationen schneller in den Markt zu bringen.
Wie sind Sie in Ihren aktuellen Arbeitsbereich bei Kwizda Agro vorgestoßen?
Bardewyk: Meine Wurzeln liegen ursprünglich in der Betriebswirtschaft. Ich bin aber bereits seit über 15 Jahren im Bereich Pflanzenschutz tätig. Erst bei der Syngenta, wo ich mich primär mit konventionellen Pflanzenschutzmitteln beschäftigte. Ich konnte dort aber auch schon erste Erfahrungen im Bereich biologische Mittel sammeln. Das war dann auch für mich die einmalige Möglichkeit, diesen Bereich bei Kwizda aufbauen zu können.