topplus Köppl Mäher

Zwei Einachser für hohe Leistungen am Hang

Mit modernen Einachsern sind auch in extremen Hanglagen hohe Leistungen am Grünland möglich – und das bei höchster Sicherheit. Zwei Praxisbetriebe berichten über ihre Erfahrungen mit ihren Geräten.

Lesezeit: 8 Minuten

Über ihre Erfahrungen mit dem Bergtalent und dem Gekko von Köppl haben wir uns für Sie bei Betrieben in Salzburg und Niederösterreich erkundigt.

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Der Köppl Bergtalent ist für den Betrieb der Familie Obinger/Schartner in Wagrain eine zentrale Maschine für die Bewirtschaftung der steilen Flächen.

Sie entschieden sich wegen der Leistung von 23 PS, Wartungsfreundlichkeit, ­Sicherheit und Vielseitigkeit für dieses Gerät.

Johann Bösendorfer setzt seit neun Jahren einen Köppl Gekko ein. Er schätzt besonders die verschiebbare Achse und den mechanischen Antrieb.

Doppelbereifung und GPS hat er individuell auf die schwierigen Hanglagen und betrieblichen Anforderungen abgestimmt.

Für schwieriges Gelände, kleine Flächen und steile Hänge sind Einachs-Trägerfahrzeuge besonders geeignet. Sie sind deutlich wendiger als größere Traktoren und können auch auf kleinen, steilen oder schwer zugänglichen Flächen effizient und vor allem sicher eingesetzt werden.

Vielseitig einsetzbar

Zudem schont das niedrige Gewicht den Boden und verhindert Schäden an der Grasnarbe, was besonders auf empfindlichen Almwiesen wichtig ist. Darüber hinaus lassen sie sich mit verschiedenen Anbaugeräten kombinieren (z. B. Balkenmäher, Mulcher, Schneefräse etc.) und sind dadurch das ganze Jahr über nutzbar. Wie die Geräte in der Praxis eingesetzt werden, darüber haben wir uns auf zwei Betrieben in Wagrain in Salzburg und Waidhofen an der Ybbs in Niederösterreich informiert.

Beim Oberpenk (vulgo) von Stefanie und Moritz Obinger sowie Josef und Anna Schartner in St. Johann bei Wagrain kommt der Bergtalent von Köppl zum Einsatz. Bei den rund 20 ha Mähflächen auf 1.000 bis 1.200 m Seehöhe handelt es sich fast ausschließlich um Steilflächen, auf denen normalerweise zwei Schnitte geerntet werden. Genau dafür und für maximale Standfestigkeit ist der Bergtalent konzipiert.

Johann Bösendorfer bewirtschaftet auf etwas „gemäßigterem“ Standort in Konradsheim bei Waidhofen auf 700 m Seehöhe ebenfalls etwa 20 ha Grünland. Das Gelände ist auch steil, dennoch macht der Landwirt vier Schnitte pro Jahr. Für diese Gegebenheiten ist der Gekko gut geeignet. Er ist ein Hightech-Allrounder mit Fokus auf Vielseitigkeit, Komfort und Automatisierung. Beide Trägerfahrzeuge sind für professionelle Einsätze in der Landwirtschaft geeignet, unterscheiden sich jedoch in ihrer Schwerpunktsetzung und technischen Ausstattung (siehe Übersicht).

Bergtalent macht Namen Ehre

Stefanie Obinger (geb. Schartner) und ihr Mann Moritz haben den elterlichen Betrieb in Wagrain übernommen. Moritz arbeitet hauptberuflich als Baggerfahrer. Deshalb sind sie froh, dass Stefanies Eltern Josef und Anna Schartner ebenfalls tatkrätig mitarbeiten.

Sie bewirtschaften knapp 60 ha biologisch, davon etwa 20 ha Mähfläche, rund 13 Hektar Weide, der Rest ist Wald. Der Betrieb hält etwa 30 Rinder, darunter 15 Milchkühe. „Die Milch wird seit 1996 an die Pinzgau Milch geliefert, klassifiziert im Silberstandard. Die Milch wird für die Marke „Ja! Natürlich“ verarbeitet, das setzt hohe Bio-Richtlinien voraus, wir erhalten aber auch einen vergleichsweise hohen Milchpreis“, erklärt Stefanie Obinger. Aktuell sind es laut Obinger 65 Ct/kg je nach Fett/Eiweiß.

Den Bergtalent setzen Obingers seit 2021 am Betrieb ein. Das zuvor verwendete Gerät sei für die Anforderungen (vor allem Steilheit und Flächengröße) zu klein und zu schwach gewesen, meint Obinger. „Der Bergtalent ist dagegen für unsere Zwecke ausreichend groß und leistungsstark (23 PS) für die steilen Flächen. Außerdem können wir damit auch stärkere Anbaugeräte wie den Silopflug betreiben“, erklärt Obinger.

Der Silopflug (ebenfalls von Köppl) wird genutzt, um in steilen Lagen das Futter sicher auf ebene Flächen zu bringen, wo es dann mit dem Muli abtransportiert wird. Dies erhöht die Arbeitssicherheit, da das Risiko eines Abrutschens mit größeren Fahrzeugen minimiert wird. Apropos Anbaugeräte: Neben dem Silopflug zur Silobereitung setzt der Betrieb zum Mähen ein 2 m breites Doppelmesser-Mähwerk ein. „Das arbeitet besonders schonend für die Pflanzen und braucht auch vergleichsweise wenig Kraft“, hebt Vater Josef Schartner hervor.

Wiesenegge selbst gebaut

Darüber hinaus hat Schartner eine 2 m-Wiesenegge für den Anbau am Einachser selbst gebaut. „Die funktioniert ausgezeichnet, einmal jährlich im Frühjahr oder zum Nachsäen wird mit der Egge bearbeitet. Damit konnten wir den Grünlandbestand bereits deutlich verbessern“, freut sich Schartner. Neben dem Mähen wird der Bergtalent auch für die Pflege der Hutweiden mit einem Schlegelmulcher (80 cm Breite, ebenfalls von Köppl) eingesetzt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt für den Bergtalent war die Wartungsfreundlichkeit: Da Moritz gelernter Mechaniker ist, bevorzugt die Familie Maschinen mit möglichst wenig Elektronik, sodass Reparaturen weitgehend selbst durchgeführt werden können. Der Bergtalent ist in dieser Hinsicht mechanisch einfach aufgebaut. Aber wie der Gekko verfügt er auch über einen hydraulischen Fahrantrieb über Verstellpumpe mit zwei Radmotoren. Die Maschine ist pro Jahr etwa 100 Stunden im Einsatz, vor allem auf den steilen Flächen, wo größere Maschinen wie der Mähtrac nicht mehr eingesetzt werden können. Je nach Witterung werden mit dem Bergtalent 6 bis 7 ha gemäht, bei Bedarf auch mehr.

Bedienung und Sicherheit

Ein zentrales Sicherheitsmerkmal ist die Totmannschaltung: Sollte der Bediener im steilen Gelände abrutschen, stoppt der Mäher sofort, was das Unfallrisiko deutlich senkt. „Diese Sicherheitsfunktion kommt etwa ein- bis zweimal pro Jahr zum Einsatz“, meint Schartner. Auf den steilen Flächen sorgen die großen Stachelwalzen für entsprechende Rutschfestigkeit.„Die Bedienung des Bergtalent ist insgesamt einfach gehalten und wird von mehreren Familienmitgliedern übernommen, je nachdem, wer Zeit hat.“

Fazit: Die Maschine läuft seit drei Jahren problemlos und überzeugt durch Wartungsfreundlichkeit, Sicherheit und Vielseitigkeit im steilen Gelände. Obingers/Schartners sind mit dem Bergtalent sehr zufrieden, insbesondere wegen „des vergleichsweise guten Preis-Leistungs-Verhältnisses.“

Vielseitiger Gekko 

Johann Bösendorfer bewirtschaftet einen Bergbauern-Grünlandbetrieb in Konradsheim bei Waidhofen a. d. Ybbs mit 20 ha Grünland und 16 ha Wald, auf 700 Meter Seehöhe. Das Gelände ist ca. 280 Berghöfekatasterpunkte steil. Dennoch erntet der Landwirt  vier Schnitte pro Jahr. Bösendorfer, der auch Obmann des Maschinenringes NÖ ist, hält 24 Milchkühe (Fleckvieh) und liefert an die Gmundner Molkerei.

Wenn möglich mit Traktor

Die meisten Flächen mäht Bösendorfer mit Traktor bei trockenen Bedingungen. Bei Feuchtigkeit oder zum Schutz des Bodens kommt der Motormäher zum Einsatz. Bestimmte Flächen (z. B. Biodiversitätsflächen, Dauerweiden) muss er ausschließlich mit dem Motormäher bearbeiten.

Der Landwirt nutzt den Gekko bereits seit neun Jahren. Seit drei Jahren hat er ein neues Modell im Einsatz. Pro Jahr arbeitet er etwa 100 Betriebsstunden mit dem Gekko.

Bösendorfer: „Die Entscheidung für den Gekko fiel nicht zuletzt aufgrund der verschiebbaren Achse (30 cm nach vorne/hinten), die beim Mähen am Hang entscheidende Vorteile bietet: Beim Bergaufmähen wird die Achse nach hinten verschoben, um das Aufbäumen zu verhindern. Bergab verschiebe ich sie nach vorne, um mehr Gewicht auf die Räder zu bringen.“ Das Vorgängermodell hatte 25 cm Achsverschiebung, die 30 cm am neuen Modell sind laut Bösendorfer auf jeden Fall ausreichend.

Ein weiterer Grund war der mechanische Antrieb des Mähwerks und Mulchers bei Köppl, im Gegensatz zum hydraulischen Antrieb bei anderen Herstellern. Bösendorfer schätzt den mechanischen Antrieb als verlustärmer ein, insbesondere beim Mulchen.

Direkteinspritzer mit 23 PS

Der Gekko verfügt über einen 23 PS-Benzinmotor mit Direkteinspritzung, was für eine bedarfsgerechte Leistungsanpassung sorgt (z. B. beim Mulchen).Die Räder werden hydraulisch einzeln über Ölmotoren angetrieben und über Drehgriffe gesteuert.

Die stufenlose Vorwärtsfahrt reicht bis ca. 7 bis 8 km/h, die Rückwärtsfahrt  bis 5 km/h, geschaltet wird per Wippschalter. Das Handling ist laut Bösendorfer gewöhnungsbedürftig, aber nach Eingewöhnung gut. Das Gerät hat Bösendorfer um etwa 30.000 € gekauft, es wird aber grundsätlich in einer Gemeinschaft genutzt.

Zwei Mähwerke zur Auswahl

Es stehen verschiedene Mähwerke zur Verfügung (schmal für kleine Flächen, breit für hohe Flächenleistung bei ­besseren Bedingungen). Die Mähwerke (je etwa 7.000 bis 8.000 €) können je nach Flächenbeschaffenheit gewechselt werden.

Bei der Bereifung hat der Landwirt intensiv getestet: Stachelwalzen bieten Vorteile bei extremer Hangneigung, sind aber laut Bösendorfer zu teuer (bis zu 7.000 € für einen Satz). Er hat sich letztlich für Gummiräder in Doppelbereifung entschieden (ca. 150 € pro Reifen). Mit denen bewältigt er bei geeigneten Bedingungen bis zu 60 % Hangneigung. Für steilere Flächen setzt der Landwirt eine Motorsense oder einen weiteren am Betrieb vorhandenen kleineren Motormäher mit Seilwinde ein.

Die Doppelbereifung und weitere Anpassungen (wie z. B. das GPS-System) hat Bösendorfer eigenständig angebaut, sie sind nicht serienmäßig. Fazit: Hans Bösendorfer ist mit dem Köppl Gekko vor allem wegen der verschiebbaren Achse, dem mechanischen Antrieb und der Anpassungsfähigkeit an verschiedene Hanglagen und Flächen sehr zufrieden.

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