In einem über zwei Stunden dauernden Bürgerdialog diskutierten Bauern mit etwa 150 Bürgerinnen und Bürgern über Themen rund um die Landwirtschaft. Unter dem Motto „Bürger fragen, Bauern antworten. Welche Landwirtschaft wollen wir?“ konnte das Stuttgarter Publikum alle Fragen stellen.
Wie der DBV berichtet, gab es keine Tabus: Von Insektensterben über Pflanzenschutz, Tierwohl bis hin zu den EU-Hilfen für Landwirte wurde alles von den Bürgern angesprochen. Miriam Hecht, die von einem Hof mit Sauenhaltung kommt, erklärte ausführlich die Möglichkeiten bei der umstrittenen Ferkelkastration. Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied betonte wiederholt, dass der geregelte Ausstieg aus der betäubungslosen Kastration ausdrücklich gewünscht sei, notwendig seien aber auch praxistaugliche Lösungen für alle Betriebe. Außerdem beschrieb Rukwied die Mechanismen des Marktes für den Handel von landwirtschaftlichen Produkten, die auch für die Landwirtschaft gelten und die Notwendigkeit von Beihilfen für die europäischen Bauern.
In diesem Zusammenhang machte Rukwied deutlich, dass Bauern über 2000 Auflagen einhalten müssten, auch Agrarumweltmaßnahmen, um die EU-Direktzahlungen zu erhalten. Wie der Milchpreis zustande kommt und wie sich die Tierhaltung entwickelt hat, berichtete Denis Schwaderer, der einen Betrieb mit 70 Milchkühen leitet, aus eigener Erfahrung.