Vorwurf Tierschutzverstöße
800 Demonstranten vor Hof im Allgäu
Nach dem TV-Bericht bei Report Mainz über Tierschutzverstöße eines Milchviehhofs im Allgäu hat es vor dessen Einfahrt eine Kundgebung mit rund 800 Personen gegeben.
Nach den Medienberichten über Tierschutzverstöße auf einem Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach im Allgäu haben am Sonntag mehrere hundert Menschen gegen den Landwirt demonstriert und die Schließung des Betriebs gefordert.
Der Bayerische Rundfunk berichtet von bis zu 800 Menschen, die sich mittags auf dem Marktplatz in Bad Grönenbach versammelt hatten, um mit Plakaten und Spruchtafeln ihren Unmut über die Zustände bei dem Großbauern zum Ausdruck zu bringen. Mit Sprüchen wie "Keine Subventionen für Massentierhaltung" forderten sie zudem ein Umdenken in der Politik.
Nach Informationen des BR hatte die lokale V-Partei³- Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer - zu dem Protest aufgerufen (hier deren Bericht). Vertreter der Grünen, der ÖDP und von Greenpeace unterstützten den anschließenden Marsch zu dem Hof. Dort angekommen prangerte eine Tierärztin in einem Redebeitrag die angeblichen tierquälerischen Praktiken in dem Betrieb an, heißt es.
Der Tierrechtsverein „Soko Tierschutz“, der heimlich gedrehtes Videomaterial an das TV-Magazin Report Mainz weitergegeben hatte, nahm an der Kundgebung laut BR allerdings nicht teil, weil es den Organisatoren bei dem Protest hauptsächlich um Parteienwerbung gegangen sei. Zudem schmeckt den Tierrechtlern offenbar nicht, dass es in der Bevölkerung inzwischen auch teilweise Rückhalt für den Landwirt gibt, nachdem dieser massive Drohungen erhalten hatte. Wäre es zu Ausschreitungen gekommen, hätte dies nach Meinung von Soko Tierschutz weitere Sympathien in der Bevölkerung für den Bauern hervorgerufen, heißt es.
Das zuständige Landratsamt Unterallgäu hatte zuvor eine Schließung des Hofes abgelehnt, weil das massiv in die Rechte und das Eigentum des Tierhalters eingreife. Vor einem solchen Schritt müsse behördlich geprüft werden, ob das Tierwohl durch andere, weniger drastische Mittel sichergestellt werden könne.