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Kommentar

Agritechnica: Problemlöser Landtechnik?

Immer nur größer, schneller, breiter und schwerer? Moderne Landtechnik kann auch anders: z.B. intelligenter werden und damit zur Lösung der allseits diskutierten Probleme beitragen. Ein Kommentar...

Lesezeit: 3 Minuten

Bei der Agritechnica bleiben die Probleme der Landwirte nicht draußen. Die Stichworte sind bekannt: Grundwasserschutz, Düngeverordnung, Insektenschutzprogramm, Tierwohl und nicht zuletzt eine öffentliche Debatte, die nur die Landwirtschaft als Problem sieht.

Das ist nicht nur unfair, sondern blendet auch aus, dass in einer Marktwirtschaft der Verbraucher bestimmt, was und wie produziert wird. Trotzdem: Insektensterben und Grundwasserbelastung lassen sich nicht wegdiskutieren. Und ja, die Landwirtschaft muss ihren Teil zur Problemlösung beitragen – aber eben nicht alleine.

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Was hat das mit der Agritechnica zu tun? Technik und Umweltschutz müssen kein Widerspruch sein. Das ist keine leere Marketingfloskel, sondern zeigt sich in Hannover in diesem Jahr so deutlich wie noch nie.

Landwirte sollten die Chance nutzen und sich ein Bild davon verschaffen, was in Zukunft möglich sein wird. Denn neben schneller, breiter und schwerer, geht auch intelligenter. Darin liegt ein wichtiger Schlüssel zur Problemlösung. Die Hersteller haben begriffen, dass sie nicht mehr nur mit Superlativen in Leistung und Größe punkten können. Vielmehr müssen sie Lösungen anbieten, die Produktivität mit Ressourcen- und Umweltschutz in Einklang bringen.

Beispiele dafür gibt es besonders in den Segmenten Pflanzenschutz und Düngung genug, das macht Hoffnung. So sind Sämaschinen schon heute in der Lage, entsprechend der Ertragsfähigkeit des Bodens mehr oder weniger dichte Bestände zu säen. Düngerstreuer können im 1,2-m-Raster genau darauf abgestimmte Düngermengen platzieren und Pflanzenschutzspritzen bringen nur noch dort Mittel aus, wo per Drohne erstellte Luftbilder Unkräuter erkennen lassen.

Auch alte Techniken erleben eine Wiedergeburt. Der mechanische Pflanzenschutz mit Hacke und Striegel verzichtet entweder ganz auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutz oder kombiniert ihn mit einer Reihenspritzung, die 40 bis 60 % der üblichen Mittelmengen spart.

Über eines müssen sich Verbraucher und Politik im Klaren sein: Der Wandel – ganz gleich, ob mit oder ohne intelligente Landtechnik – geht nicht von heute auf morgen. Zum einen braucht es die Bereitschaft der Landwirte, sich mit der neuen Technik auseinanderzusetzen, zum anderen wird sie nicht zum Nulltarif zu haben sein. Denn nicht jeder Betrieb kann sich die teure Technik mit viel Elektronik- und Software-Know-how leisten.

Was das bedeutet, liegt auf der Hand: Entweder die Verbraucher sind bereit, für nachhaltig produzierte Lebensmittel endlich einen fairen Preis zu zahlen oder erst der Strukturwandel wird die notwendigen Veränderungen bringen. Eine Entwicklung, die weder im Sinne der Gesellschaft noch der Landwirte ist. Die Konsequenz kann deshalb nur lauten: Veränderung ja, jedoch mit dem Blick für das Machbare und die Folgen sowie ein wenig mehr Selbstkritik vonseiten der Verbraucher. Torsten Wobser, www.wochenblatt.com

Hinweis der Redaktion: Gastkommentare geben nicht in allen Bereichen die Meinung der Redaktion wieder. Wir veröffentlichen sie dann, wenn wir sie für einen interessanten Diskussionsbeitrag zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft halten.

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