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Alarmhalsband gegen Wolfsattacken

Forscher in Niedersachsen arbeiten seit März 2022 am Projekt "InnoHerd"- einem Ultraschall-Alarmhalsband für Schafe, das Wölfe an Angriffen hindern soll.

Lesezeit: 3 Minuten

Gibt es für Schafhalter bald die Möglichkeit, Wölfe auf frischer Tat zu ertappen und Übergriffe zu verhindern? Das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN) in Visselhövede arbeitet zur Zeit am EIP agri Projekt "Innovativer Herdenschutz", in dessen Rahmen ein Alarmhalsband für Schafe entwickelt wird.

Inspiration: "E-Shepherd" aus Südafrika

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Das Vorbild des niedersächsischen Projektes, ein elektronisches Halsband namens "E-Shepherd", schützt in Südafrika bereits Schafherden gegen Raubtiere wie Wildkatzen und Pinselohren. Mit diesem Ansatz möchten die Beteiligten des KÖN ein praxistaugliches Produkt für Schäfer hierzulande entwickeln.

"InnoHerd" läuft seit März 2022 über drei Jahre und wird von der EU finanziert. Neben der Koordinatorin Mareike Rump, sind Dr. Johanna Tepe von der Universität Göttingen, Frieder Beyer vom Bundesverband der Berufsschäfer, die pironex GmbH zur Softwareentwicklung, zwei Wolfsberater, und zwei Schafhalter aus Cuxhaven und Uelzen beteiligt.

Ultraschall und Lichtblitze

Sensoren sollen Wolfsangriffe erkennen und durch Alarmsignale stoppen. Das feine Gehör des Wolfes ist in dieser Situation sein großer Nachteil: Durch akustische Signale im Ultraschallbereich, soll der Wolf verwirrt werden. In Kombination mit Lichtblitzen führt das laut Rump zur Verunsicherung des Großraubtieres.

Maximal 250g soll das Endprodukt wiegen, damit es die Schafe nicht behindert. Vermutlich müssen mehrere Schafe einer Herde ausgestattet werden. Ein "Leithalsband" sendet Alarmsignale an eine Station auf der Weide, die im Anschluss das Signal an die anderen Halsbänder weiterleitet, und per App den Schafhalter informiert. So beschreibt Journalistin und Projektmitglied Ulrike Hoffmeister die Umsetzung der Idee.

85% der Nutztierrisse betreffen Schafe und Ziegen

Rund 1,5 Mio. Schafe gibt es laut dem statistischen Bundesamt insgesamt in Deutschland. Wolle, Fleisch, Milch, vor allem aber Landschaftspflege und Naturschutz sind Charakteristika der Schafhaltung. In Norddeutschland sind sie essentiell für die Erhaltung der Deichstabilität: Durch den "goldenen Tritt" wird der Boden verdichtet und verfestigt. Bundesweit lag der Anteil der durch den Wolf gerissenen Nutztierarten in 2021 zu 85% bei Schafen und Ziegen. Die Entwicklung neuer Herdenschutzmaßnahmen ist also immens relevant für die Zukunft der Schafhaltung.

Mehr Fragen als Antworten

Es handelt sich um ein noch sehr junges Projekt in der Testphase, mit mehr offenen Fragen als Antworten. Das Interesse der Praktiker ist jedoch da: "Es herrscht eine große Frustration bei den Schäfern, sie sind offen für Alternativen zu Elektrozaun und Herdenschutzhund- da hat unser Projekt viel Potenzial.", so Hoffmeister.

Wie reagieren die Herden auf Wolfsangriffe? Was genau unterscheidet diese Reaktion im Schafverhalten von anderen Schreck-Situationen? Welche Bauteile werden für die Technik benötigt? In welcher Frequenz muss die Akustik laufen, um den Wolf, jedoch nicht die Schafe zu verschrecken? All das sind noch offene Fragen, die bis zum Projektende im April 2025 hoffentlich beantwortet werden können.

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