Auf den Erdbeerfeldern ist die Saison für die Selbstpflücker in vollem Gange. Doch manche Kunden werden immer dreister, wie der WDR jetzt berichtet. Denn statt ein paar Beeren beim Pflücken zu naschen, was völlig in Ordnung ist, schlagen sich manche Besucher den Bauch voll und bezahlen am Ende nur ein kleines Schälchen.
Es gibt Grenzen, sagt auch Landwirt Robert Bossmann, der seit über 30 Jahren Erdbeeren anbaut: "Wir haben eine Mindestpflückmenge und die muss man erreichen. Es geht ja nicht, dass eine Großfamilie mit fünf oder sechs Kindern hier pflücken geht und nachher mit einem Kilo aus dem Feld rauskommt."
Auch anderen Landwirten reicht es. Manche Erdbeerbauern nehmen schon Eintritt, um sich vor Mundraub im größeren Stil zu schützen. Und es gibt längst Obstbauern, die Kameras an ihren Feldern aufstellen, um zu verhindern, dass Diebe ganze Bäume abernten.
Grundsätzliches Problem
Fehlendes Unrechtsbewusstsein attestiert auch Peter Muß vom Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauern. Seine Mitglieder berichten von Spaziergängern, die sich Obst pflücken oder einen Salatkopf vom Feld abschneiden bis zu dreisten Dieben, die mit Autos voll Wannen anrücken und Felder plündern. Neuerdings sind auch professionelle Diebe unterwegs, die im großen Stil abernten, wie der große Spargeldiebstahl im April.
Der Rheinische Landwirtschaftsverband appelliert daher an die Vernunft der Selbstpflücker: "Landwirte arbeiten das ganze Jahr über für diese eine Ernte, im Prinzip steht also der Jahreslohn dort auf dem Feld." Nehme der Diebstahl überhand, schmerze das die Landwirte ordentlich. Es koste Geld und Nerven.