In Texas ist es ab September verboten, laborgezüchtetes Fleisch herzustellen, zu verkaufen und zu besitzen. Ein entsprechendes Gesetz wurde vom Gouverneur des Bundesstaates, Greg Abbott, am Freitag unterzeichnet.
Als „Laborfleisch“ beziehungsweise zellkultivierte Proteine definiert das Gesetz Lebensmittelprodukte, die aus der künstlichen Vermehrung von tierischen Zellen in einem Wachstumsmedium produziert wurden. Laut den Initiatoren des Gesetztes, einer Gruppe republikanischer Abgeordneten im Senat von Texas, soll das Verbot Konsumenten schützen.
Von laborgezüchtetem Fleisch ginge wegen mangelnder Transparenz, regulatorischen Unsicherheiten und möglicher Irreführung von Verbrauchern eine Gefahr aus, heißt es zur Begründung für den Vorstoß.
Die Macht der Rinderbarome
Ein weiteres Motiv hinter dem Gesetz ist es, die texanische Rinderbranche vor der potenziellen Konkurrenz zu schützen. Entsprechend erfreut zeigten sich Interessensvertreter der Branche von dem Verbot. „Unser Verband ist den Gesetzgebern dankbar, die für dieses Gesetz gestimmt und den Kern dieses Gesetzentwurfs verstanden haben – nämlich den Schutz unserer Verbraucher, der Rindfleischindustrie und der Tierhaltung“, erklärte der Präsident der Texas and Southwestern Cattle Raiser Association, Carl Ray Polk Jr.
Texas ist damit der siebte US-Bundesstaat, der zellkultiviertes Fleisch verboten hat. Ähnliche Gesetze wurden bereits in den ebenfalls republikanisch regierten Bundesstaaten Montana, Indiana, Florida, Alabama, Mississippi und Nebraska verabschiedet.