Frage: Ich bin auf einem landwirtschaftlichen Betrieb fest angestellt. Der Samstag ist ein voller Arbeitstag. Am Sonntag wechseln wir durch. Laut Arbeitsvertrag steht mir als Ausgleich ein wöchentlich wechselnder freier Tag für den Samstag während der Woche zu. Für den Sonntag bekomme ich dann je nach Einsatz die darauf folgende Woche einen Tag frei.
Um die Verfügbarkeit von uns Mitarbeitern zu erhöhen, will mein Chef diese Rolltag jetzt auf gesetzliche Feiertage legen. Damit wird meiner Meinung nach der Feiertag zum normalen Arbeitstag; aber gilt in Deutschland nicht immer noch ein Arbeitsverbot an gesetzlichen Feiertagen? Muss ich diese (unbezahlte) Arbeitszeitverlängerung hinnehmen, und wie könnte ich mich gegebenenfalls dagegen wehren?
Antwort: Wöchentlich wechselnde Ausgleichstage auf gesetzliche Feiertage zu legen, ist aus rechtlicher Sicht nicht haltbar. Denn zur Gewährung eines Ausgleichstages muss ihr Chef Ihnen an einem Tag, an dem Sie üblicherweise gearbeitet hätten, frei geben.
An gesetzlichen Feiertagen sind Arbeitnehmer aber grundsätzlich nicht zu beschäftigen, diese Tage gelten per Gesetz arbeitsfrei. Daher ist dieser Wechsel, den Ihr Chef plant, nicht möglich und stellt keinen wirksamen Ausgleich dar.
Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber und klären Sie ihn über die Rechtslage auf. Möglicherweise ist diesem die Rechtslage schlichtweg nicht bewusst.
Sofern der Arbeitgeber uneinsichtig sein sollte, sollten Sie sich Rechtsbeistand suchen. Blieben Sie auf keinen Fall eigenmächtig von der Arbeit fern. Da der Ausgleichstag wöchentlich wechselt Ihr Arbeitgeber diesen festlegt, würde ein eigenmächtiges Fernbleiben als unentschuldigt und somit als Pflichtverletzung auf Seiten des Arbeitnehmers gelten. Dies kann eine Abmahnung nach sich ziehen.