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Tierschutzverstöße

Bauern geben nicht zu, wenn sie überfordert sind

Im Interview mit der SZ sprach Hans Foldenauer über die Gründe, wieso es auf Höfen manchmal zu Tierschutzverstößen kommt.

Lesezeit: 2 Minuten

Für Landwirt und BDM-Sprecher Hans Foldenauer führt eine Spirale aus Selbstüberschätzung und Überforderung zu Tierschutzverstößen auf Höfen. Auch bei dem aufgedeckten Fall auf einem Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach gab es seiner Meinung nach offenkundig zu wenig Arbeitskräfte für so viele Tiere. Dann komme es schnell zu problematischen Situationen im Stallmanagement, sagte er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

„Es liegt in der Natur vieler Menschen, dass sie besser sein wollen als ihre Nachbarn. Auch Bauern wollen ihren Kollegen zeigen, dass sie ihren Betrieb besser im Griff haben als andere, dass sie immer noch mehr Kühe halten, immer noch mehr Land bewirtschaften können. Für mich ist es kein Zufall, dass die aktuellen Fälle im selben Ort spielen“, sagte er der SZ.

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Eine Mitschuld gibt Foldenauer auch der Agrarberatung. Diese predige, dass eine Arbeitskraft hundert Milchkühe versorgen kann. Und zwar inklusive Futterproduktion auf den Wiesen und Äckern. „Das ist der Wahnsinn, das ist zu viel, die Rechnung wird nie aufgehen. Auch wenn wir Bauern wegen des technischen Fortschritts natürlich mehr Kühe halten können als vor 30, 40 Jahren.“

Nach den Erfahrungen des BDM-Sprechers erweitern viele Höfe ihre Flächengrößen und Tierzahlen, was auch noch gut geht, wenn die Eltern mithelfen. Fallen diese Arbeitskräfte jedoch weg, sei der Betriebsinhaber schnell überfordert. Nicht selten laufe der Hof dann aus dem Ruder. Laut Foldenauer wüssten das die Betroffenen oft selbst, würden es aber nicht zugeben, sondern hoffen, dass es bald wieder besser wird. Nebenerwerbler könne das genauso treffen wie ein großer Bauer. Foldenauer verweist auf die zunehmende Zahl von Burnout-Fällen aus dem Agrarbereich.

Leider stünden die Zeichen der deutschen und der europäischen Agrarpolitik nach wie vor auf immer größere Betriebe, immer noch billigere Preise für unsere Produkte, immer noch mehr Intensivierung der Produktion, sagte er der Zeitung weiter. „Die Agrarpolitik richtet sich nach den Interessen der Agrar- und der Lebensmittelindustrie, nicht nach denen der Menschen und der Tiere. So lange die Politik da nicht grundsätzlich umsteuert, können die Missstände beim Klima- und beim Naturschutz, aber eben auch beim Tierwohl nicht wirklich angegangen werden.“

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