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Kommentar: Berufe in der Öffentlichkeit zunehmend Zielscheibe von Wut

Berufsgruppen, die schützen, pflegen, retten und Leben versorgen, die, die direkt am Menschen dran sind, sind zunehmend Zielscheibe von Beleidigungen, so der Eindruck von Sönke Hauschild vom BV SH.

Lesezeit: 3 Minuten

"Gerade Menschen in Berufen, die direkt mit unserem Leben zu tun haben, werden seit einigen Jahren zunehmend angegriffen." Diesen Eindruck hat Sönke Hauschild vom Bauernverband SH.

Im Bauernblatt SH zieht er eine Parallele zum Polizei- und Rettungssanitäterberuf:"Polizisten werden täglich beleidigt, Sanitäter körperlich angegangen, Feuerwehren zugeparkt, Landwirte virtuell und real beschimpft. Dies alles trifft auf weitere Berufe zu wie Lehrer, Krankenschwestern, Altenpfleger, Kindergärtnerinnen zu", so sein Eindruck.

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Allen gemeinsam sei auch, dass sie sich keine goldene Nase verdienen. Oft stünden sie sogar am unteren Ende der Einkommensskala. Dabei ist ihr Beruf nicht ausübbar ohne ein überdurchschnittliches Engagement. Den meisten ist ihr Beruf eher Berufung, sonst hätten sie längst den Job gewechselt.

Und genau diese Personen, die schützen, pflegen, retten, versorgen werden so angegangen. Für Hauschild ein Warnsignal. Das Recht wandere immer mehr auf die Seite der Skandaltreiber, sei es, dass Anzeigen wegen Beleidigung oder Übergriffen wenig Erfolg haben oder dass Stalleinstiege gerechtfertigt werden. Ebensolches gelte für Medien, die beispielsweise Filmmaterial von Stalleinsteigern kritiklos übernehmen, wohl wissend, dass diese Organisationen eine ganz eigene Agenda verfolgen.

Weiter schreibt der Landwirt: „Während das Auto oder die Küche, der Urlaub oder das Haus nicht gut genug sein können, sparen wir uns in den Lebensberufen im Wortsinn zu Tode. Wir wollen aber trotzdem super ernährt, ordentlich gepflegt, sicher geschützt und auf jeden Fall gerettet werden. Wir meinen sogar, darauf einen immerwährenden Anspruch zu haben.“

Folge sei, dass die psychische Erschöpfung der kritisierten Gruppen zunimmt. Hauschild fragt, wie man aus der Spirale rauskommt:

  • Wer schimpft, der soll den Job doch mal selber machen. Gern bieten Bauern ein Praktikum auf dem Betrieb an.

  • Wer schimpft, kann alternativ auf die angebotene Dienstleistung verzichten und sehen, ob sein Leben dadurch besser wird.

  • Wer schimpft, kann wahlweise mehr ausgeben und sich das kaufen, was er fordert. Gerade in der Landwirtschaft geht das hervorragend. Wir bieten etwas für jede Weltanschauung und jeden Geldbeutel.

  • Daneben und zügig brauchen wir eine staatliche Meldestelle für Beleidigungen und Übergriffe auf Lebensberufe und einen besseren Schutz der Menschen in diesen Berufen.

Noch sei Zeit, diesen Trend umzukehren. Die Kritiker sollten anfangen mit den Bauern zu reden, Verallgemeinerungen unterlassen zuhören und Danke sagen. „Sonst macht es irgendwann niemand mehr.“

Hinweis der Redaktion: Gastkommentare geben nicht in allen Bereichen die Meinung der Redaktion wieder. Wir veröffentlichen sie dann, wenn wir sie für einen interessanten Diskussionsbeitrag zur Weiterentwicklung der Landwirtschaft halten.

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