Demo
Bauernprotest in Brüssel coronabedingt abgesagt
Die für den 13. und 14. Dezember in Brüssel geplante Bauerndemo ist abgesagt. Die Demo hatte zuvor bereits polarisiert, die Teilnehmer hätten teils kontroverse Positionen vertreten.
Die für den 13. und 14. Dezember in Brüssel parallel zum Agrarrat geplante Bauerndemonstration ist abgesagt worden. Wie der Dachverband „Land schafft Verbindung - Deutschland“ (LSV-D) am vergangenen Freitag auf seiner Facebook-Seite mitteilte, können wegen des aktuellen Corona-Geschehens in der belgischen Hauptstadt die geplanten Proteste nicht stattfinden. Stattdessen ruft der LSV-D zu Ideen für alternative Aktionen auf.
Angekündigt für die Aktion waren Teilnehmer und Organisationen aus mindestens 13 Ländern, darunter aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Österreich, Polen und Tschechien. Zu der Demonstration aufgerufen hatten unter anderem die Farmers Defence Force (FDF) aus den Niederlanden und der LSV-D.
Auch der Dachverband European Milk Board (EMB) hatte seine Teilnahme angekündigt. Allerdings hatte der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM), der Mitglied im EMB ist, seine Beteiligung bereits im Vorfeld abgesagt. Als Begründung hatte die EMB-Führung ausgeführt, dass man mit der Stoßrichtung beteiligter Organisationen wie der FDF und LSV-D sowie einer polnischen Organisation mit Nähe zur rechtsnationalen PiS-Partei nicht einverstanden sei.
Der BDM begründete dies unter anderem mit der pauschalen Kritik dieser Organisationen am Green Deal und der Farm-to-Fork-Strategie. Sie schrieben in ihren Aufrufen in diesem Zusammenhang von „Tod und Hunger, mehr Armut und Hoffnungslosigkeit“ auf dem afrikanischen Kontinent.
Kritik an der geplanten Demonstration hatten auch Vertreter des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in einem Video geäußert. DBV-Präsident Joachim Rukwied warnte davor, den Gesprächsfaden zur Politik durch martialische Symbole zu durchtrennen. Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) waren nicht in die Planung der Protestaktion einbezogen.
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