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Mit Spitzer Feder

Schulze Bockeloh bald DBV-Vizepräsidentin: "Und er bewegt sich doch"

Rainer Münch wirft einen Blick auf den Bauernverband, der mit Susanne Schulze Bockeloh den Weg zur ersten DBV-Vizepräsidentin frei gemacht hat. In der 2. Jahreshälfte könnte es soweit sein.

Lesezeit: 3 Minuten

Lang lang ist’s her, dass ein Baron an der Spitze des Bauernverbandes seinen Mannen mit Exkommunikation drohte, sollten sie tief im Osten eine Frau an die Spitze ihres dortigen Landesverbandes wählen.

Die Worte des einstigen Primus hatten ähnliche verbandspolitische Folgen wie eine Verkündigung der Kollegen von der katholischen Kirche in theologischen Fragen: Mit dem Ruf der Unfehlbarkeit behaftet überdauerten sie zwar nicht Jahrhunderte, aber immerhin drei Jahrzehnte.

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Inzwischen steht allerdings außer Frage: In Sachen Frauenbeteiligung ist der Deutsche Bauernverband der Katholischen Kirche um mehr als eine Nasenlänge voraus. War es der Zeitgeist, der von Kirchen- und Verbandsoberen von jeher gleichermaßen beklagt, von Letzteren im Laufe der Jahre jedoch als nicht völlig irrelevant für das eigene Tun und den Umgang mit gänzlich irdischen Institutionen wie Politik, Gesellschaft und Medien erkannt wurde? Oder war es die Befürchtung, als in die Jahre gekommene Männerriege auf die schiefe Bahn ins verbandspolitische Abseits zu geraten und damit der lauernden Konkurrenz das Feld zu überlassen?

Entscheidend ist wieder einmal, was hinten rauskommt. In dieser Hinsicht lässt der Bauerntag in Lübeck Großes erwarten. Nahezu 90 % der Delegierten in der zuvor nicht als Hort der Innovation in Erscheinung getretenen Mitgliedersammlung ebneten den Weg für eine Satzungsänderung von historischem Ausmaß: Künftig wird eine Frau als Vizepräsidentin im engsten Führungsgremium des Bauernverbandes vertreten sein! Und das ohne die sonst übliche Ochsentour durch die Ebenen, die Mann zu absolvieren hat.

Dass sie nicht gewillt ist, ihre neue Aufgabe als Feigenblatt für einen andernfalls entblößten Verband zu versehen, teilte die Auserwählte der Stadt und dem Erdkreis mit. Sie werde in allen relevanten Fragen mitreden und mitgestalten, ver­sicherte Susanne Schulze Bockeloh.

Einmal aus der Flasche greift der revolutionäre Verbandsgeist weiter um sich. Raus aus der Rolle des Landwirts als Mühseliger und Beladener, rein in die Funktion des geduldigen Agrarweltenerklärers, der guten Fee, die gesellschaftliche Wünsche nach mehr Vielfalt auf dem Acker, weniger Gasen in der Luft und viel Wohl für darbende Tiere im Stall erfüllt, heißt es im neuen Konzept des Zukunftsbauern, das nun den Weg in die Köpfe und Herzen der Männer und Frauen in den Weiten und Tiefen des Agrarlandes finden soll.

Kein Zweifel, es bewegt sich was! Für einen Verband, der sich auf die Fahne geschrieben hat, jünger und weiblicher zu werden, könnte es schlechtere Zustandsbeschreibungen geben – weiß Gott!

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