Unter den Honigbienen in England und Wales breitet sich eine Viruserkrankung immer weiter aus. Das geht aus einer Studie der Universität in Newcastle hervor, die jetzt veröffentlicht wurde.
Demnach nahmen die Fälle der Chronischen Bienenlähmung, hervorgerufen durch das gleichnamige Virus (CBPV), im Zeitraum zwischen 2007 und 2017 exponentiell zu. Die Krankheit verbreitet sich der Studie zufolge auf lokaler Ebene durch Kontakt zwischen Bienen unterschiedlicher Völker. Die Ausbrüche der Krankheit umfassen häufig jedoch Gebiete, die den Aktivitätsradius eines Bienenvolks übersteigen; die Wissenschaftler werten das als Hinweis darauf, dass das CBPV auch durch die Imker verbreitet wird. Dazu passt auch, dass die Krankheit weitaus öfter in Beständen von Berufsimkern angetroffen wird; diese bewirtschaften naturgemäß mehr Völker und auch mehr Standorte als ihre Hobbykollegen.
Ein weiterer Risikofaktor für ein Auftreten des CBPV ist der Studie zufolge der Import von Honigbienen. Stände, an den in den vergangenen zwei Jahren importierte Bienen gehalten worden seien, hätten demnach ein um den Faktor 1,8 höheres Risiko einer Erkrankung aufgewiesen.
Laut den Wissenschaftlern kann die zunehmende Verbreitung der Chronischen Bienenlähmung zumindest anteilig durch die Importe erklärt werden. Sie folgern daraus, dass das CPBV oder eine neue Variante des Erregers auf diesem Weg ins Land gelangt sein könnte. Alternativ könnten die ab einem bestimmten Zeitpunkt importierten Bienen dem bereits im Land befindlichen Erreger gegenüber empfindlicher gewesen sein und so die Ausbreitung gefördert haben.