Eine positive Bilanz der Arbeit des Bioökonomierats hat dessen Ko-Vorsitzender Prof. Joachim von Braun gezogen. Das Gremium habe konkrete Empfehlungen zur Forschungs- und Innovationspolitik sowie zur Umgestaltung für mehr Nachhaltigkeit in Wirtschaftssektoren verabschiedet, beispielsweise zur Agrar-, Forst-, Chemie-, Energiepolitik, erklärte von Braun anlässlich des Auslaufens der Amtszeit des zweiten Bioökonomierats im Juli dieses Jahres.
Dabei habe der Rat auch Kontroversen nicht gescheut. Die Amtszeit des zweiten Bioökonomierats begann im Herbst 2012 und endet mit dem Auslaufen der deutschen Bioökonomie-Forschungsstrategie im Sommer. In mehr als 80 Veröffentlichungen von der pointierten Meldung über Politikempfehlungen bis hin zu ausführlichen Hintergrundpapieren hat das Gremium zu Fragen der Bioökonomie Stellung bezogen. Dazu zählen Stellungnahmen zur Landwirtschaft in Deutschland und ihre Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit der Bioökonomie, zur Förderpolitik im Bereich Pflanzenforschung, zu Genome-Editing-Verfahren für die Züchtung neuer Nutzpflanzen, zur Neuausrichtung der Bioenergiepolitik, zu Holz in der Bioökonomie sowie zum Beitrag der Bioökonomie für eine nachhaltige Proteinversorgung.
Außer von Braun gehört dem 17-köpfigen Bioökonomierat eine Reihe von weiteren renommierten Agrarwissenschaftlern an, so der Präsident des Thünen-Instituts (TI), Prof. Folkhard Isermeyer, der Leiter des Fachgebiets Agrar- und Lebensmittelmarketing an der Universität Kassel, Prof. Ulrich Hamm, der frühere Präsident des Julius-Kühn-Instituts (JKI), Prof. Georg F. Backhaus, die Leiterin des Lehrstuhls „Sozialer und institutioneller Wandel in der Landwirtschaftlichen Entwicklung" an der Universität Hohenheim, Prof. Regina Birner, ferner das Vorstandsmitglied der KWS SAAT AG, Dr. Léon Broers, der Vorstand des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie in Dummerstorf, Prof. Manfred Schwerin, sowie die Leiterin des Lehrstuhls für Ernährungsphysiologie an der Technischen Universität München, Prof. Hannelore Daniel, die ebenfalls als Ko-Vorsitzende fungiert.
Die abschließende Sitzung des Bioökonomierats findet Ende Mai in Berlin statt. Der Rat hat der Bundesregierung im Rahmen einer Nachfolgeregelung eine Weiterentwicklung der Beratungsstruktur empfohlen, insbesondere die Einrichtung einer deutschen Bioökonomieplattform. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat diesen Vorschlag aufgegriffen.