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Demo gegen Naturschutzauflagen

Biosphärenreservat: Massiver Bauernprotest zeigt Wirkung

Vor der entscheidenden Ausschusssitzung des Stadtrates in Schortens haben rund 50 Landwirte mit Bannern und Traktoren demonstriert – und einen Teilerfolg erzielt.

Lesezeit: 2 Minuten

„Kurz Stimme abgeben – Biosphärenreservat fürs Leben“: Mit diesem Spruch auf zwei 15 m langen Transparenten demonstrierten gestern vor dem Bürgerhaus Schortens über 50 Landwirte, die mit Traktoren und ihren Familien angerückt waren. Ihr Ziel: die Stadtratsmitglieder dafür zu sensibilisieren, welche Folgen der Beitritt der Stadt zum Unesco-Biosphärenreservat hat. Die Kommune, die in zweiter Reihe hinter den Küstengemeinden liegt, steht eigentlich nicht im Fokus der Nationalparkverwaltung. Diese wollte möglichst alle 30 Küstengemeinden von Ostfriesland bis nach Stade an der Elbe ins Boot bekommen. Sie sollten zustimmen, dass die komplette Gemeindefläche zur Entwicklungszone des Biosphärenreservats wird.

Die Landwirte haben Angst vor zusätzlichen Auflagen. „Bislang konnte uns niemand schlüssig erklären, welche Vorteile der Beitritt der Stadt hätte“, sagt Enno Hovemann, Milchviehhalter und einer von vier Landwirten, die den Protest ins Rollen gebracht haben. Das blieb auch auf der anschließenden Sitzung des Ausschusses für Planung, Bauen und Umwelt so: Die Befürworter des Beitritts lieferten keine zufriedenstellenden Antworten auf die vielen Fragen der Landwirte. Jürgen Rahmel von der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer versuchte zwar, die Wogen zu glätten: „In der Entwicklungszone wird es keine Naturschutzauflagen geben, für Sie ändert sich nichts!“ Doch überzeugen konnte er die Landwirte nicht.

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Viele seiner Berufskollegen seien die letzten Jahre enttäuscht worden durch politische Entscheidungen wie die Düngeverordnung und viele andere Maßnahmen, erklärte Hartmut Seetzen, Vorsitzender des Kreislandvolkverbandes Friesland: „Wir sind seit über 30 Jahren gebrannt durch die Vogelschutzgebiete an der Küste. Erst hieß es, Ihr habt keine Nachteile, jetzt haben wir massive Schäden durch den Gänsefraß.“ Er machte den Ausschussmitgliedern klar: „Das Vertrauen ist weg. Und dadurch entsteht die Angst, dass bei einem Politikwechsel in Hannover ein vorhandenes Biosphärenreservat genutzt werden kann, um schnell neue Schutzgebiete auszuweisen.“

„Auch wir sehen keinen Vorteil durch das Biosphärenreservat. Alle in dem Zusammenhang geplanten Maßnahmen zum Klimaschutz oder zum Tourismus bei uns lassen sich auch ohne den Beitritt umsetzen“, ergänzte Axel Homfeld, Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtrat.

Die Argumente der Landwirte fruchteten: Der Ausschuss stimmte mit knapper Mehrheit dafür, die Sorgen der Landwirte in den Fraktionen zunächst weiter zu diskutieren. Damit ist die Kuh noch nicht vom Eis. Aber der Protest hat zumindest bewirkt, dass es im Ausschuss keinen Schnellschuss gab.

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