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Tiere vernachlässigt

Burnout & Depression: Immer mehr Bauern an Belastungsgrenze

Geldsorgen, Bürokratie, Generationskonflikte und fehlende Anerkennung: Es gibt viele Gründe für Depressionen und Burnout bei Bauern. Die Vernachlässigung der Tiere ist meist ein Zeichen dafür.

Lesezeit: 2 Minuten

Nach dem Fund von 150 verhungerten Rindern in einem bayerischen Stall machen jetzt Tierärzte und Beratungsstellen auf die psychische Not vieler Landwirte aufmerksam. So berichtete Iris Fuchs von der Landestierärztekammer dem Bayerischen Rundfunk, dass bei vielen Betrieben die psychische und physische Belastungsgrenze erreicht sei.

Die Angehörigen eines Familienbetriebs arbeiteten sieben Tage die Woche im Stall, dazu kämen Dokumentationen, Anträge und steigende Auflagen. Für die Beraterin ein Zeichen von Politikversagen, weil diese immer noch das Motto „Wachse oder Weiche“ propagiere. Den Bauern sei von Seiten der Politik zu lange zu Stallvergrößerungen geraten worden – immer mehr Tiere bedeute immer mehr Arbeit. Im Fall der Landwirtschaft meist bei gleichbleibendem Personal, nämlich der Familie.

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Auch Heidi Perzl, psychologische Beraterin der landwirtschaftlichen Sozialversicherung SVLFG, berichtet gegenüber dem BR von der Not der Bauern. Sie erhalte 20 bis 30 Anrufe pro Woche bei der zentralen Krisenhotline. Oft seien Generationenkonflikte um die Hofnachfolge, Eheprobleme sowie Überforderung wegen hoher Auflagen und Dokumentationspflichten die Ursache für psychische Probleme. Dazu komme in letzter Zeit vermehrt das Imageproblematik, weil die Landwirte in der Gesellschaft heute nicht sehr angesehen sind. Auch das belastet unsere Landwirte sehr. Kommen dann noch gesundheitliche Probleme dazu, führe dies oft in Burnout oder Depressionen bis hin zum Suizid.

Der BR zitiert aus einer Schweizer Studie, wonach rund 12 % der Landwirte Burnout-gefährdet sind gegenüber 6 % in der Gesamtbevölkerung. Eine französische Untersuchung kam auf 20 % mehr Selbstmorde von Landwirten als im Durchschnitt. Und eine finnische Studie soll belegen, dass knapp die Hälfte aller Burnout-Patienten des Landes in der Landwirtschaft arbeiten.

Eine mögliche Folge von Depressionen und Burnout sei dann die Vernachlässigung der Tiere. Es würden Reaktionsketten entstehen wie das Abstumpfen als Selbstschutzprozess, das Ausblenden, um überhaupt noch handlungsfähig zu sein angesichts der Versagensängste. Laut internationaler Studien seien meist zwischenmenschliche Konflikte, Geldprobleme oder die wachsende Sorge vieler Nutztierhalter vor staatlicher Kontrolle Auslöser von Tiervernachlässigung.

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