Wegen der Corona-bedingten Einschränkungen im internationalen Warenverkehr befürchtet der Dachverband der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) einen deutlichen Einbruch bei den Agrarexporten.
Der Verband schätzt die wertmäßigen Ausfuhren im Lebensmittelcluster, der allerdings auch Non-Food-Produkte wie Landtechnik umfasst, in diesem Jahr auf umgerechnet 21,5 Mrd Euro bis 22,1 Mrd Euro, was gegenüber 2019 einem Rückgang von bis zu 1,2 Mrd Euro entsprechen würde.
Im vergangenen Jahr hatte der Ausfuhrwert mit 22,8 Mrd Euro noch um 10 % über dem Vorjahresniveau gelegen. Der Einbruch erscheint sogar stärker, wenn man die ursprünglichen Prognosen der Branche für das laufende Jahr zugrundelegt. Angesichts der florierenden Geschäfte mit Schweinefleisch und anderen Produkten hatte der Dachverband noch zu Jahresbeginn einen Anstieg der Clusterausfuhren auf einen neuen Rekordwert von 24,2 Mrd Euro erwartet.
L&F-Chefökonom Frank Øland wies darauf hin, dass die aktuelle Exportprognose für 2020 unter dem Eindruck der Corona-Pandemie noch drastischer ausgefallen wäre, hätten nicht die ersten beiden Monate dieses Jahres so positiv zu Buche geschlagen. In diesem Zeitraum habe man noch Exporte auf dem hohen Niveau von 2019 und insbesondere hochpreisige Schweinefleischausfuhren verzeichnet, wodurch der darauf folgende Absturz etwas kompensiert worden sei.
Auch wenn sich das Auslandsgeschäft in den kommenden Monaten rasch wieder normalisieren sollte, geht der Dachverband davon aus, dass die Erfolgssträhne der dänischen Agrarwirtschaft beim Export zumindest in diesem Jahr unterbrochen ist.