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Dernau

„DBV sollte sein Verhalten bei den Demos mal hinterfragen“

Bei der Generalversammlung des Kreisbauern- und Winzerverbandes Ahrweiler gab es viel Lob für "Land schafft Verbindung" und etwas Kritik am DBV, der wie "ein Tanker auf hoher See" agiere.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Vorsitzende des Kreisbauern- und Winzerverbandes Ahrweiler, Franz-Josef Schäfer, lobte kürzlich bei der Generalversammlung des Verbandes in Dernau die Aktivitäten der Initiative „Land schafft Verbindung“.

Auch im Kreis Ahrweiler hätten sich nach der Gründung relativ schnell lokale LsV-Aktionsgruppen gebildet, die besonders den Nerv junger Landwirte getroffen hätten, indem konsequent auf digitale Kommunikationsformen wie WhatsApp und Facebook gesetzt würde, erinnerte Schäfer.

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Mithilfe einer guten Vernetzung und der schnellen Umsetzung geplanter Aktionen habe LsV nicht nur die Landwirte für sich gewinnen können, sondern auf beeindruckende Weise weite Teile in der Bevölkerung erreicht und dort einen positiven Eindruck hinterlassen, wie die Großdemonstrationen in Bonn und Berlin gezeigt hätten, so der Vertreter des Landesbauernverbandes.

Der Kreisvorsitzende verglich in diesem Zusammenhang das Handeln des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in derselben Zeit mit dem eines „ruhigen Tankers auf hoher See“, der zwar einem aufkommenden Sturm trotzen könne, sich aber insgesamt bei seiner Fahrt stoisch und wenig beweglich zeige. „Der DBV sollte sich grundsätzlich einmal Gedanken machen, wie er hier zukünftig agieren will“, so Schäfer.

Darüber hinaus brauche die Landwirtschaft Politiker, die ihr beistehen und zu dem stehen was sie fordern, ohne an anderer Stelle mit ihrer Meinung wieder einzuknicken. Noch spüre die Landwirtschaft einen gewissen Rückhalt in der Bevölkerung.

Auch der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Michael Horper, fand lobende Worte für „Land schafft Verbindung“. Dieser sei es gelungen, große Teile des Berufsstandes zu mobilisieren und den Druck auf die Politik dadurch nochmals gesteigert zu haben. Der Bauern- und Winzerverband habe die Aktionen der Gruppe auf regionaler Ebene begleitet, ohne sie zu bevormunden. Insbesondere wurde Hilfe bei der Logistik zur Teilnahme an den Demonstrationen im Herbst geleistet.

80 % würden gern mal mit einem Bauern sprechen

Gastrednerin Henriette Keuffel vom Forum Moderne Landwirtschaft in Berlin unterstützte in ihren Ausführungen diesen Eindruck. Einer jüngsten repräsentativen Forsa-Umfrage zufolge hätten zwar rund 25 % der deutschen Bevölkerung noch nie mit einem Landwirt gesprochen, fast 80 % der Befragten hätten aber angegeben, sich gerne mit einem Landwirt unterhalten zu wollen. Hierauf müsse der Berufsstand aufbauen und einen Dialog initiieren.

Die stetig fortschreitende Urbanisierung in Deutschland erschwere dieses Vorhaben. „Je größer eine Stadt ist, desto größer ist auch die Distanz zwischen Stadt- und Landbevölkerung“, so Keuffel, die beim Forum Moderne Landwirtschaft als Leiterin des Netzwerks Agrarscouts tätig ist und Landwirten Schulungen für die Kommunikation mit dem Verbraucher anbietet.

Mit Großdemonstrationen erzielten Landwirte nach Ansicht der Kommunikationsexpertin zwar kurzfristig Aufmerksamkeit in den Städten, nachhaltige Strategien zur Veranschaulichung der modernen Landwirtschaft verliefen allerdings auf anderen Wegen. Das Forum Moderne Landwirtschaft habe unterschiedliche Zielgruppen in der heimischen Bevölkerung ausgemacht, die es auf verschiedenste Weise anzusprechen gelte. Ein Kernelement sei dabei „modernes Storytelling für digital affine Großstädter“, welche man mit klassischen Methoden der Öffentlichkeitsarbeit kaum mehr erreichen könne. Zu diesem Zweck wären vom Forum gezielt starke social-media Kanäle auf Instagram und Twitter aufgebaut worden, die gut angenommen würden.

Aktuell zur „Grünen Woche“ in Berlin würde man sich auf diesem Weg des Themas Klimaschutz in der Landwirtschaft aktiv unter #Klimapraktiker annehmen. Neben der Diskussion zum Konsumverhalten von Verbrauchern würden somit auch gesellschaftspolitische Themen vom Forum Moderne Landwirtschaft in Angriff genommen.

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