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Weidetierhalter fordern

"Der Wolf muss ins Jagdrecht!"

Weidetierhalter aus Niedersachsen haben Landesumweltminister Olaf Lies vor Ort die Realität beim Thema Wolfsschutz gezeigt. Denn mit einem schlichten Schutzzaun ist das Problem noch nicht aus der Welt

Lesezeit: 3 Minuten

Es sind zwar Schritte in die richtige Richtung, aber sie sind viel zu langsam und zögerlich. Wenn es in dem Tempo weitergeht – sei es bei der Umsetzung der Neuregelung zum leichteren Abschuss des Wolfes oder bei den Antragsverfahren für Entschädigungszahlungen der Tierrisse – dann wird es in absehbarer Zeit keine Weidetierhaltung mehr geben, warnt der Bauernverband aus Niedersachsen.

„Die Zeit drängt. In allen Bereichen, die den Weidetierhaltern das Leben extrem erschweren, muss endlich Tempo gemacht werden. Der Wolf gehört ins Jagdrecht“, fordert Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers für die Weidetierhalter.

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Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies hatte Anfang Dezember bei der Demonstration des Aktionsbündnisses aktives Wolfsmanagement in Hannover zugesagt, sich die Lage vor Ort von Schäfer Matthias Müller im Landkreis Celle erklären zu lassen. Müller wurden 40 Schafe gerissen – trotz wolfsabweisendem Schutzzaun.

Sobald die neue Bundesnaturschutzverordnung im Februar verabschiedet ist, will Lies eine Wolfsverordnung auf den Weg bringen und das Schießen aggressiver Wölfe erleichtern. „Bislang ist es nur ein Stück Papier, mehr nicht! Wir Weidetierhalter fordern eine schnelle Umsetzung, dann wäre das Schießen von Wölfen aus dem Rudel heraus für Jäger rechtssicher möglich. Bis Ruhe einkehrt“, erklärt Ehlers.

„Der Ansatz, nicht ein bestimmtes Tier ins Visier zu nehmen, ist richtig. Dass dies nicht funktioniert, haben wir an dem gescheiterten Vorhaben, den Rodewalder Wolf zu schießen oder auch nur einen Wolf zu besendern, gesehen“, führt Ehlers aus. Aktuell sind in Niedersachsen 23 Rudel, sechs Wolfspaare sowie ein residenter Einzelwolf bekannt.

„Die Präsenz der Wölfe ist rund um Hermannsburg sehr hoch, sie stehen sogar in Hofeinfahrten und zeigen keinerlei Scheu. Wenn es in der Nähe der Dörfer nicht knallt, dann kommen sie in die Ortschaften“, schildert Landwirt Carsten-Wilhelm Drewes. Drewes hält Mutterkühe, seine Rinderherde steht von Mai bis November auf der Weide direkt am Ortsrand. Der Wolf war hier noch nicht aktiv. „Aber in Bargfeld, Wietzendorf oder Unterlüß gab es so viele Risse, da melden die Tierhalter sich gar nicht mehr, sondern geben auf“, berichtet Drewes.

Allein drei große Heidschnuckenhalter sind es leid, den siebenseitigen Antrag auszufüllen, um nach Monaten Bearbeitung 65 Euro zu erhalten. Das sei nur der Schlachtpreis, Zuchtschafe haben aber einen deutlich höheren Wert, er werde leider nicht berücksichtigt. Das gilt auch für die Arbeitszeit und Tierarztkosten.

Nicht zu vergessen ist der seelische Aspekt, den Tierhalter aushalten müssen, wenn sie ihre gerissenen und verletzten Tiere auf der Weide vorfinden. Die Heide verliert mit Aufgabe der Weidetierhaltung die Pflege, maschinell ist das nur teilweise möglich. „Wir Tierhalter und Landwirte sehen das ganze pragmatisch: Einfache Entschädigungszahlungen und Abschussregelungen müssen schnell her. Nur dann hat die Weidetierhaltung in Niedersachsen, wie sie von der Gesellschaft eingefordert wird, eine Chance“, sind sich Ehlers und Drewes einig.

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