Der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) gibt der Politik eine klare Mitschuld am starken Anstieg der Burger- und Dönerpreise. „Wer über teures Fleisch klagt, muss sich fragen, warum die Politik die Tierhaltung in Deutschland zunehmend erschwert“, so BLHV-Präsident Bernhard Bolkart.
Die derzeitige Situation auf dem Fleischmarkt zeigt für ihn deutlich: Ohne entschlossene Gegenmaßnahmen wird die inländische Rindfleischproduktion weiter schrumpfen. Immer mehr Betriebe gäben auf, weil sie den steigenden Kosten, unklaren politischen Rahmenbedingungen und wachsenden Auflagen nicht mehr standhalten könnten, berichtete Bolkart.
Döner über 10 € empört die Deutschen
Unterdessen hat das Thema Burger- und Dönerpreise die Boulevardpresse erreicht. „BILD“ titelte kürzlich „Preis-Explosion beim Döner“. In München hätten schon etliche Wirte den Kalbsdöner von der Speisekarte gestrichen. „Da müsste ich an die 10 € verlangen, das zahlt keiner“, zitiert das Blatt einen Imbissbesitzer.
Auch bei den Burgern sei der Preisanstieg heftig. Bei MacDonalds habe der einfache Hamburger Anfang 2022 noch 1,29 Euro gekostet, aktuell 2,29 €. Grund sei nicht nur Rindfleisch, da Energie und andere Rohstoffe ebenfalls teurer geworden seien. Doch mache Fleisch einen Großteil der Kosten aus.
Rindfleisch ist teuer geworden
Tatsächlich sind die Rindfleischpreise kräftig gestiegen. In der Woche zum 2. März 2025 wurden in Deutschland für ein Kilogramm Kuhfleisch auf der Basis des Schlachtgewichts (SG) 5,35 € gezahlt; das waren 14% mehr als zum Jahresanfang. Im Vergleich zu Anfang März 2024 ist Kuhfleisch damit um 37% teurer geworden, gegenüber März 2020 um gut 80%. Ähnlich verlief die Entwicklung bei den Jungbullen: Hier kostete das Kilogramm (SG) zuletzt 6,44 € und damit 10% mehr als Anfang Januar. Zum Vorjahr errechnet sich ein Plus von 30% und zu März 2020 von 72%.
Bolkart wies darauf hin, dass in Baden-Württemberg zwischen 2020 und 2023 die Zahl der rinderhaltenden Betriebe um 8% gesunken sei, während der Bestand insgesamt um 3,2% abgenommen habe. Seit 1979 habe sich der Rinderbestand im Land sogar halbiert. Diese Entwicklung wird dem BLHV-Präsidenten zufolge durch fehlende Planungssicherheit, steigende Kosten und immer höhere bürokratische Auflagen weiter verschärft.
Auch die gesellschaftliche Diskussion um die Klimaschädlichkeit der Rinderhaltung setze den Betrieben zu. Die einseitigen Debatten um die Kuh als Klimakiller hinterließen Spuren, so Bolkart.