Franken leidet unter der Dürre. Der Boden hat Risse, der Grubber hinterlässt riesige Staubwolken. Der Bayerische Rundfunk beschreibt die dramatische Situation der Landwirtschaft in Nordbayern. Hermann Greif, Vizepräsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) aus Pinzberg im Landkreis Forchheim, berichtet BR24 von unterdurchschnittlichen Getreideerträgen in Unterfranken und extremen Schäden in Mais und Grünland.
Friedrich Ernst vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg reagiert wie die meisten Experten in der Region fast ungläubig auf die Bedingungen, mit denen die Bäuerinnen und Bauern seit dem Frühjahr zu kämpfen haben: "Die Ertragssituation ist dramatisch, auch in den Höhenlagen." Er habe in seiner beruflichen Laufbahn einen solchen Sommer noch nicht erlebt, berichtet BR24.
Futter zukaufen
Bisher fehlt bereits etwa ein Drittel des Grünlandaufwuchses aufgrund der Trockenheit, wie Ernst erklärt. Die Landwirte müssten jetzt "situativ reagieren", möglicherweise ließen sich im Herbst geeignete Zwischenfrüchte anbauen oder sie müssten den Futterbedarf ihrer Tiere mit Zukäufen decken. Aufgrund vertrockneter Wiesen gibt es in Franken beispielsweise zu wenig Futter für Schafe. "Es wird alles zu knapp sein", fasst Ernst zusammen.
Historisch wenig Niederschlag
Das Landesamt für Umwelt in Augsburg bestätigt die historisch niedrigen Niederschlagsmengen: Die nordbayerische Niederschlagssumme für das Sommerhalbjahr beträgt derzeit nur 123 Millimeter. Dies sei "der niedrigste Wert in der 62-jährigen Beobachtungsreihe, noch unterhalb der 148 mm von 1964", betonte die Behörde. Für die Statistik wurden die Regenmengen von 1. Mai bis 4. August ausgewertet. Für die Einordnung der Trockenheit orientiert sich das Landesamt an dem Mittelwert des Regens der Jahre 1971 bis 2000.