Folgen der Privatisierung

Dürre: Englands Wasser tröpfelt aus maroden Leitungen

In England haben sich die überschuldeten Wasserversorger in eine Krisenlage manövriert. Bis zu 25 % des Wassers läuft aus den Leitungen aus, die Seen sind bedenklich leer und der Sommer kommt noch.

Lesezeit: 2 Minuten

Auch in England hat es seit Wochen nicht mehr ergiebig geregnet. Mittlerweile wächst die Sorge, dass die Reservoirs eventuell im Sommer nicht mehr genug Wasser liefern können, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Der Wasserversorger Thames Water warnt schon, dass nach dem ungewöhnlich trockenen Frühling in einigen Regionen Englands in wenigen Monaten Einschränkungen beim Verbrauch drohen könnten. Das überschuldete Unternehmen hat allerdings noch ein anderes Problem: Denn täglich gehen hunderte Millionen Liter Wasser durch Lecks im maroden Leitungsnetz verloren. Experten schätzen, dass wegen der alten Leitungen 20 bis 25 % des Trinkwassers verloren gehen.

Speicher jetzt schon bedenklich leer

Die Reservoirs sind derzeit laut RND nur zu 84 % gefüllt, also weniger als im April 2022, als England im darauffolgenden Sommer eine bedeutende Dürre erlebte. Die Wasserunternehmen sollen seitdem schon Notfallpläne in der Schublade haben, um per Tankwagen Wasser auszuliefern.

Aus dem Lake District in Nordwestengland werde gemeldet, dass die Speicherbecken Haweswater & Thirlmere nur noch zu 55 % gefüllt seien. Der Bau eines neuen Großreservoirs in Oxfordshire werde es 2029 starten. Und die Meerwasserentsalzungsanlage in Beckton im Osten Londons sei wegen des hohen Energiebedarfs nicht einsatzbereit, heißt es.

Besonders Südostengland würde inzwischen als „water stressed area“ gelten, weil hier eine hohe Bevölkerungsdichte auf vergleichsweise geringe Wasserressourcen trifft, so RND.

Privatisierung und Missmanagement

Abgesehen vom Klimawandel sehen Beobachter in der vergangenen Privatisierung der Wasserunternehmen in England die Ursache. Seit 1989 hätten die Firmen unzureichend in die marode Infrastruktur investiert, während Gewinne an Aktionäre ausgeschüttet wurden.

Heute gebe es hohe Schulden, Lecks, Versorgungsprobleme und nicht eingehaltene Umweltstandards. Die anhaltende Wasserknappheit sei daher auch eine Folge von Missmanagement.

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