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Göttingen

Einkaufs- und Ernährungsverhalten durch Corona nachhaltig verändert

Eine aktuelle Befragung zeigt, dass die Deutschen wieder weniger kochen als in der Corona-Hochphase. Beim Einkauf achten sie aber inzwischen noch stärker auf den Preis - in beide Richtungen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Corona-Pandemie hat bei den deutschen Verbrauchern für deutliche Veränderungen des Einkaufs-, Ernährungs- und Kochverhaltens gesorgt, die teilweise auch nach Lockerung der im Frühjahr erfolgten Auflagen bestehen geblieben sind.

Das zeigt die jetzt in einem Diskussionspapier veröffentlichten Ergebnisse einer Konsumentenbefragung, die Wissenschaftler der Universität Göttingen Mitte April und noch einmal Mitte Juni deutschlandweit durchgeführt haben.

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Wie aus den Ergebnissen der Juni-Befragung hervorgeht, zeigt ein Vergleich der Daten zwar in einigen Bereichen einen Rückgang zu den Verhaltensmustern wie vor der Corona-Pandemie: So kochten die Menschen im Juni weniger zuhause; andererseits gingen sie wieder häufiger einkaufen. Stabil geblieben seien jedoch die aus Sicht der Verbraucher gestiegene Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Lebensmittelauswahl sowie eine höhere Präferenz für die heimische Landwirtschaft.

Ein weiteres Ergebnis ist der Umfrage zufolge ein gesteigertes Preisbewusstsein der Befragten. Insgesamt 28 % der Teilnehmer gaben bei der späteren Befragung an, während der Corona-Pandemie mehr Geld für Essen auszugeben. Mehr als 40 % sagten, dass sie vermehrt auf Sonderangebote achten würden, und 30 % erklärten, dass sie vermehrt günstige Lebensmittel einkauften.

Gastronomie unterstützen

„Eine mögliche Erklärung ist die Verschiebung vom Außer-Haus-Konsum in den Haushaltsbereich, weshalb viele Menschen stärker wahrnehmen, mehr Geld beim Lebensmittelkauf auszugeben“, erläuterte Erstautorin Dr. Gesa Busch von der Universität Göttingen.

Überraschend war laut Busch zudem, dass trotz der Erfahrung leerer Supermarktregale zu Beginn der Pandemie nur etwa 44 % der Befragten Haushaltsvorräte für mindestens zehn Tage zu Hause haben. Das Vertrauen in die Ernährungssicherung sei offenbar bei den meisten Menschen nach wie vor sehr hoch, so die Studienautorin.

Den Außer-Haus-Verzehr haben die Konsumenten der Umfrage zufolge nach der Lockerung der Corona-Auflagen nur zögerlich wieder aufgenommen. Mitte Juni hatte erst ein Drittel wieder einen Gastronomiebetrieb besucht. Allerdings betonte die Hälfte der Befragten die Notwendigkeit, die Gastronomie durch einen Besuch zu unterstützen.

Image der Fleischbranche leidet

Nach Einschätzung des an der Umfrage beteiligten Leiters der Abteilung Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte der Universität Göttingen, Prof. Achim Spiller, zeichnet sich insofern eine schwierige Zukunft für die klassische Gastronomie ab.

Noch stärkere Krisenanzeichen leitet Spiller jedoch für die Fleischwirtschaft ab: Die Corona-Ausbrüche in fleischverarbeitenden Betrieben haben ihm zufolge die Aufmerksamkeit der Gesellschaft und der Politik auf die Arbeitsbedingungen der dortigen Mitarbeiter gelenkt. Gefragt nach unterschiedlichen Aspekten der Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen, hätten die Befragten diese durchweg als negativ eingeschätzt.

„Die Corona-Ausbrüche haben das ohnehin schlechte Image der Branche damit nochmals breit angegriffen“, so der Göttinger Agrarwissenschaftler.

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