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Hövelhof

Erntedank: Rukwied wünscht sich mehr Wertschätzung für Leistungen der Bauern

Wertschätzung hat auch etwas mit Geld zu tun und hier fehlt häufig die Bereitschaft, im Laden auch mal das etwas teurere, regionale Produkt zu kaufen, sagte DBV-Präsident Joachim Rukwied.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei einem Erntedankempfang in Hövelhof im Kreis Paderborn dankte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, den Bauernfamilien und allen in der Landwirtschaft Beschäftigten für ihr großes Engagement und ihre Bereitschaft, die Landwirtschaft nachhaltig weiterzuentwickeln.

„Wir Bauern haben uns der Ernährungssicherung verpflichtet und betreiben gleichzeitig Umwelt-, Klima- und Artenschutz. Wir sind es auch, die die Kulturlandschaften im ländlichen Raum pflegen und am Leben erhalten.“ Das Erntedankfest erinnere auch an die Abhängigkeit der Menschen von der Natur und das sei angesichts der erneuten Dürre in manchen Regionen aktueller denn je.

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In seinem Festvortrag betonte der Bauernpräsident die teilweise fehlende Wertschätzung in der Gesellschaft für die Leistungen der Bauern. „Wir Bauern sind gerne bereit, Wünsche nach mehr Nachhaltigkeit und Tierwohl zu erfüllen. Aber Wertschätzung hat auch etwas mit Geld zu tun und hier fehlt häufig die Bereitschaft, im Laden auch mal das etwas teurere, regionale Produkt zu kaufen“, so der DBV-Präsident.

Nie zuvor in der Geschichte sei die Landwirtschaft ihrer gesellschaftlichen Aufgabe der sicheren Versorgung aller mit günstigen und hochwertigen Nahrungsmitteln so erfolgreich gerecht geworden wie heute. Gleichzeitig habe es nie zuvor eine solch fundamentale Kritik der Gesellschaft an der Landwirtschaft gegeben. „Diesen Widerspruch können wir nur alle zusammen auflösen – Gesellschaft und Landwirtschaft gemeinsam“, stellte Rukwied fest.

Geplantes Agrarpaket bereitet heimischen Bauernfamilien große Sorgen

Hubertus Beringmeier, der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Paderborn, ging auf die Sorge der Bauern ein.

„Wir sind offen für Änderungen zum Wohl der Tiere, aber es braucht Entscheidungen mit Augenmaß, die den Höfen Perspektive geben“, so der Vorsitzende. Die Bauern bräuchten Planungs- sowie Investitionssicherheit und Zielkonflikte zwischen Tierschutz, Emissionsschutz und Tierwohl müssten gelöst werden. Beringmeier: „Keinem ist geholfen, wenn die Tierhaltung ins Ausland abwandert.“

Wird die Landwirtschaft dem Zeitgeist geopfert? fragte Beringmeier weiter. Denn neben immer mehr Haltungsauflagen und bürokratische Hürden bereiten den Bauern auch das neue Agrarpaket große Sorgen. Dieses Gesetzespaket, das Anfang September Umweltministerin Svenja Schulze und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner als Entwurf vorgestellt hatten, kritisiert Beringmeier massiv. Es bedeute das „Aus“ für viele heimische Bauernfamilien.

Das Paket sei reiner politischer Aktionismus. „Wir müssen in der Lage sein, weiterhin eine fach- und sachgerechte Landwirtschaft betreiben zu können, um in Europa noch annähernd wettbewerbsfähig zu bleiben“, untermauert der Landwirt. „Viele Bauern sind verzweifelt und verstehen diese Politik nicht mehr.“ Die Politik müsse sich entscheiden, ob sie auch künftig noch eine von bäuerlichen Familienbetrieben getragene flächendeckende Landwirtschaft in Deutschland wolle. Würde so weiter mit den Bauern umgegangen, schwinde deren Existenz und damit die regionale Landwirtschaft, dies schade der gesamten Gesellschaft.

Weiter sieht der Vorsitzende den Wald in einem desaströsen Zustand. „Das Landschaftsbild wird sich ändern.“ Die Rettung des Waldes ist für ihn eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Er wünscht sich auch eine wissenschaftliche Begleitung, um Konzepte für einen zukunftsfähigen Wald zu erarbeiten.

Die Stimmung zum Erntedankfest ist von Dankbarkeit geprägt. „Trotz Dürre und Hitze können wir Bauern zufrieden sein“, sagt Beringmeier. Hinsichtlich der schwierigen Rahmenbedingungen und Herausforderungen gibt er einen optimistischen Ausblick: „Die Landwirtschaft hat Zukunft! Sie ist bunt, vielfältig und bietet viele Möglichkeiten, zudem kommen viele junge, motivierte Leute nach.“

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