DBV/dlv/bmel
Erntedankerklärung 2020 der Landfrauen, Bauern und Klöckner
Das Bild von leeren Regalen – wir werden es schon bald wieder vergessen haben. Niemals vergessen dürfen wir aber, dass die Landwirtschaft die Grundlagen für unser aller Leben liefert.
Lesen Sie im Folgenden die Erntedankerklärung vom Evangelischen Dienst auf dem Land (EDL), der Katholischen Landvolkbewegung (KLB), dem Deutschen Landfrauenverband (dlv) und dem Deutschen Bauernverband (DBV):
Die Landwirtschaft nimmt heute in Deutschland eine kontroverse und durchaus konfliktbehaftete Stellung ein. So gilt sie einerseits in weiten Teilen unserer Gesellschaft als kleiner Arbeits- und Wirtschaftssektor, anderseits steht sie mit ihren modernen und effizienten Produktionsverfahren im Mittelpunkt öffentlicher Debatten.
„Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft (…) von selbst bringt die Erde Frucht (…) Wenn sie aber die Frucht gebracht hat, so schickt er alsbald die Sichel hin; denn die Ernte ist da.“ (Mk 4, 26-29)
Diese Passage aus dem Markus Evangelium gewinnt angesichts der weltweit wütenden Corona-Pandemie wieder an Bedeutung. Gott hat die Erde fruchtbar gemacht und mit seiner Schöpfung die Lebensgrundlage für die landwirtschaftlichen Betriebe und die dort arbeitenden Menschen geschaffen. Gottes Früchte werden von uns Menschen gesät und in Dankbarkeit geerntet.
Das Bild von leeren Regalen – wir werden es schon bald wieder vergessen haben. Niemals vergessen dürfen wir aber, dass die Landwirtschaft die Grundlagen für unser aller Leben liefert. Nahrungsmittelproduktion ist weltweit systemrelevant und darf nicht als selbstverständlich betrachtet werden.
Landwirtinnen und Landwirte tragen in besonderer Weise Verantwortung für unsere Nahrungsmittel, Kulturlandschaften und ihre Nutztiere. Seit jeher leben sie Veränderung. Betrachtet man die Landwirtschaft als Ursprung menschlicher Kulturen, wird der stetige Wandel des Sektors und seine Anpassungsfähigkeit besonders deutlich. Menschen in den landwirtschaftlichen Betrieben ist bewusst, dass eine Fortsetzung der bisherigen bäuerlichen Wirtschafts- und Lebensweisen nicht zielführend sein kann, vielmehr ist es erforderlich sich stetig wandelnden natürlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen und diese aktiv mit zu gestalten.
Landwirtschaft, abstammend vom lateinischen Wort „colere“, bedeutet pflegen, hegen und Fürsorge halten. Hieraus wird das Grundverständnis der Landwirtschaft deutlich. Auf moderne Weise ist auch das Leitbild der Nachhaltigkeit darin verwurzelt. Ökonomische, ökologische und soziale Aspekte sind so in Einklang zu bringen, dass gegenwärtige und nachfolgende Generationen in der Stadt und auf dem Land eine Zukunft haben.
Die aktuellen Veränderungen sind nicht nur für Bauernfamilien, sondern auch für die Verbraucher und viele gesellschaftliche Gruppen von großer Bedeutung. Eine produktive Nahrungsmittelerzeugung mit den Zielen des Umwelt- und Klimaschutzes sowie der Weiterentwicklung des Tierwohls zu vereinbaren, setzt einen gesellschaftlichen Dialog über die Zukunft der Landwirtschaft und die Wertschätzung von Lebensmitteln voraus.
Landwirtinnen und Landwirte leben Tierwohl, denn sie betrachten ihre Nutztiere nicht als beliebigen Produktionsfaktor, sondern räumen ihnen eine Mitgeschöpflichkeit zum Menschen ein. Es gilt einen würdevollen Umgang mit den Nutztieren von Beginn des Lebens bis hin zur Schlachtung in allen Betrieben zu gewährleisten. Ein fehlendes Verantwortungsbewusstsein ist hierbei nicht akzeptabel. Die in der Landwirtschaft Tätigen leben und wirtschaften von und mit der Natur und sind daher im besonderen Maße mit der Schöpfung verbunden. Daraus resultiert eine große Verantwortung, der jeder Betrieb gerecht werden muss. Dies betrifft den Umgang mit natürlichen Ressourcen sowie die zukünftige Gestaltung der Lebensmittelproduktion vom Acker bis ins Regal.
Auch der Lebensmittelhandel muss sich dieser Verantwortung bewusster werden. Gerade der aggressive Preiskampf mindert die Wertschätzung von Lebensmitteln in unserer Gesellschaft. Die Bäuerinnen und Bauern stellen sich den zahlreichen Herausforderungen der modernen Landwirtschaft. Dabei geraten die Betriebe mit der Verantwortung für unser aller Lebensgrundlage unter hohensozioökonomischen Druck.
Mit der Debatte um mehr Nachhaltigkeit wird eine neue Werteorientierung in Wirtschaft und Gesellschaft deutlich – eine Besinnung auf das eigene Handeln. Diese Reflexion wird zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Dialoges. Hochproduktiv und gleichzeitig nachhaltig – welche internationalen Standards sind vor dem Hintergrund der Versorgungsicherheit und einer steigenden Weltbevölkerung auf der einen Seite und endlicher Ressourcen sowie dem Erhalt von Lebensräumen auf der anderen Seite als zielführend anzusehen? Vor welchen technischen und gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen stehen wir? In welchem Maße trage ich selbst durch mein Verhalten, insbesondere mein Kaufverhalten, Verantwortung? Hier kann die Landwirtschaft durch generationsübergreifendes Denken und Handeln auch auf der Basis christlicher Werte eine Vorbildfunktion für nachhaltiges Wirtschaften und Leben unter Veränderungen einnehmen.
Klöckner: Danke für die Ernte!
Auch Bundesministerin Julia Klöckner ruft anlässlich des diesjährigen Erntedankfestes zu mehr Wertschätzung für Lebensmittel und für ihre Erzeuger auf: „Für die landwirtschaftlichen Familien in unserem Land war es ein schwieriges Jahr. Hitze, Trockenheit, Ernteeinbußen, Preisunsicherheiten, Coronapandemie. Wir sollten uns immer wieder bewusst machen, wie viel Zeit, Arbeit und Durchhaltevermögen es braucht, bis unsere Tische gedeckt sind. Nahrungsmittelproduktion funktioniert nicht im Homeoffice. Deshalb sage ich allen Danke, die ihre Kraft einer der wichtigsten Aufgaben widmen: uns zu ernähren.“
Corona habe ins Bewusstsein gerufen: „Wenn unsere Bauern aufhören zu ackern, dann haben wir alle ein Problem. Daran erinnert auch das Erntedankfest. Dass geerntet und gesät wird, ist im Sinne von uns allen. Deshalb treffen wir Vorsorge, dass ein verantwortliches Wirtschaften in der Pandemie möglich bleibt“, so die Ministerin weiter.
von Klaus Fiederling
Das ERNTEGEBET sollte im Herzen der Menschen stattfinden
...nicht nur noch -weil es eben eine liebgewonnene Tradition turnusmäßig einfordert- in einer wortreich blumigen, aneinandergereihten Worthülsenleier auf irgendwelchem Papier oder heute zeitgemäßeren Bildschirmen bemüht werden. // Rechtzeitig zum diesjährigen ERNTE-DANK-FEST wirft ... mehr anzeigen unsere EU-Kommission weitere Bauernfallstricke aus u. erhöht damit die Abfallproduktion auf unseren Äckern erheblich; und diese haben's fürwahr richtig in sich: Eine nochmalige Verschärfung der DON-Werte steht in den Startlöchern, wird rechtskräftig zur nächsten Ernte, was einhergeht mit einer annähernden Halbierung dieser Höchstgrenzen. Parallel hierzu werden uns Bauern die Möglichkeiten einer Bekämpfung rigoros unterbunden - man lasse sich einen solchen administrativen Schwachsinn auf der Zunge zergehen. Als Bauer hat man in Person hierauf keinerlei Einfluss, in erster Linie dem Wetter geschuldet sind solche DON-Werte. Am besten lassen sich diese Werte von jedem Bauern bereinigen, wenn dieser überhaupt nicht mehr auf seine Krumen fährt. Ist genau das vielleicht gewollt!? - Gerade und im Besonderen unser BIO-Landbau wird hiervon extrem heimgesucht; oder gibt es hier Ausnahmeregelungen!? Auch wenn es schon geradezu langweilig klingt: Mischkulturen wären hier übrigens ein probates Mittel, um nicht Totalverluste auf einzelnen Flächen zu erzeugen. Wir Bauern haben die Anbautechniken und -methoden, die wir allerdings nicht nutzen dürfen, wem auch immer das geschuldet bleibt - die „Prophylaxe“ der ganz eigentümlichen Art! // ...Nun ja, anrührendes Predigen auf dem Papier macht wenig Sinn, wenn hernach in der Praxis noch mehr Knüppel über unseren Bauernköpfen tanzen- als wenn wir davon nicht bereits mehr als genug schmerzhaft zu verspüren hätten. // Danken müssen wir Bauern ehrlichen Herzens unserem Herrgott schließlich für alles, was er uns gibt. weniger anzeigen
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von Rudolf Rößle
Marktcheck
Film: Was für Rückstände gelangen durch Kläranlagen in Oberflächengewässer und sogar in das Trinkwasser. PSM Rückstände haben in den Gewässern nichts zu suchen, da sind wir uns sicher alle einig. Daher braucht es Lösungen für diesen Tatbestand. Nur erstaunt mich, dass die ... mehr anzeigen Gewässer durch verarbeitende Industriezusätze hoch belastet werden, niemand aber diese wirklich an den Pranger stellt. Da war die Rede von gemessenen Süßersatzstoffen und Rückständen von Voltarenschmerzsalben. Sehr viel Müll von Hygieneartikeln. Miniplastik in allen Formen und sicher auch Geruchsverstärker. Es gibt keinen unbelasteten Klärschlamm und in den nächsten Jahren könnten diese behandelten Ackerflächen von der Produktion ausgeschlossen werden, sollten weitergehende Analysen folgen. Unser ganzer Wohlstand erzeugt Probleme, der in Zukunft massive Eingriffe in Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse fordert. Zur Zeit genieße ich die eigenen Äpfel und Walnüssen. Sehe mit bedauern, wie der Wald unter der Trockenheit leidet und hoffe auf ein nasses Winterhalbjahr. Jetzt freue ich mich schon, wenn ich nächstes Jahr wieder die erste Schwalben sehe. weniger anzeigen
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von Erhard Kunz
Danke für die Ernte
das zeigt sich am besten durch die Wertschätzung der Lebensmittel. Butter? noch billiger;, Fleisch? verramscht, Getreide? aus Russland, besonders Biogetreide; Zucker? wozu brennen die Regenwälder in Brasilien.?..... solange das in D Realität ist, ein Großteil der Lebensmittel über ... mehr anzeigen die Tonne verbraucht werden und die NGO´s gegen die Landwirtschaft zu Felde ziehen, sollten wir Erntedank abschaffen. Wir können ja stärker das Zeug in Aluschalen packen und die Fiffi´s und Maunzi´s füttern. Danke für die Ernte wird sich erst wieder einstellen, wenn die selbsternannten Landwirtschaftsexperten vor einem leeren Tisch stehen. weniger anzeigen
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von Rudolf Rößle
Gier nach Eigentum und Geld
und wir machen es halt weil es geht, frisst die Seele und unseren Planeten. Vielleicht sagt Gott irgendwann." Bin nicht zuhause, klopfen Sie nicht mehr an." Bei dem Karikaturisten Ruthe gab es ein Bild: Es wurde ein wissenschaftliches Mittel gegen den Klimawandel gefunden. Die zunehmende ... mehr anzeigen soziale Kälte der Menschen. weniger anzeigen
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von Steffen Hinrichs
Frau Klöckner sollte sich neben ALL unseren Problemen auch für unsere Wertschätzung und Wertschöpfung einsetzen
Der Durchschnittsbürger gibt nur noch 11% seines Einkommens für Lebensmittel aus !!!! Da läßt sich Nachhaltigkeit ,klimaschonend, umweltverträglich ,usw. nicht mit vereinbaren .
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von Gerd Uken
Ein Landwirt ernährt heute 145 Verbraucher
Aber diese 145 Verbraucher schaffen es nicht 1 Landwirt am Leben zu erhalten. Danke an die Verantwortlichen das sie die ASP nicht richtig eingeschätzt haben.... Danke das sie sich für einen beschleunigten Strukturwandel einsetzen( dazu zähle ich auch den DBV). Wie war das noch mit ... mehr anzeigen Systemrelevant und nachhaltig wirtschaften? Wie war das noch mal als vor fast einem Jahr die Landwirte auf die Straße gegangen sind um genau diese Probleme deutlich zu machen- und was macht die Politik noch mehr Verordnungen, Verbote u. zu guter letztnoch mehr Importware zu lassen. Das ist verlogen und hat mit gepredigter Ehrlichkeit aber gar nichts zu tun. Jeder möge doch mal zu Erntedank in sich gehen und in Bezug auf Pandemie die Kirchen werden „ leer“ sein. Trotzdem schönen Erntedank morgen Das sind meine Gedanken-:) weniger anzeigen
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von Josef Doll
ASP wurde von den Veganerorganisationen
regelrecht herbeigewünscht. Ich höre noch jetzt die Spötische Ansage von der Spercherin im Deutschlandfunk . Die Häme in der Stimme war nicht zu überhören. Die Zerstörung der "Veredelung " wie die Schweine / Hühner / Bullenmast noch in unserer Zeit genannt wurde ist und wird/ ... mehr anzeigen ist Gesellschaftlich geächtet . Veganes Fleisch das es eigendlich nicht gibt ist teuerer obwohl es mit Erbsen/Lupinen/ Soja gemisch gemacht wird, Die Rezepte sind geheim . Was am besten ist Kritik nicht erwünscht . Das Ergebnis ist wichtiger. weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Bartmer (DLG) vor 7 Jahren: "Städter machen die Politik für ländliche Regionen" !
Landfrauen, Bauern und Frau Klöckner machen nette Worte. Das ist zu wenig, das ist NICHTS.
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