Bei den anstehenden Wahlen zum Europaparlament sollten sich die Bürger nach Ansicht des Zusammenschlusses „AgrarBündnis“ für den Erhalt bäuerlicher Betriebe, eine weitere Ökologisierung der gesamten Landwirtschaft, den Ausbau artgerechter Tierhaltung, fairen Handel, mehr Klimaschutz und gutes Essen entscheiden. Dazu gehöre auch die Anpassung des Fleischkonsums an die nachhaltige Leistungsfähigkeit des Ernährungssystems.
Die Vertreter von Landwirtschaft, Umwelt- und Tierschutz, Verbraucher- und Entwicklungspolitik rufen zur Beteiligung an der Wahl auf, damit das neue Parlament den „überfälligen ökologischen wie sozialen Systemwechsel im Agrar- und Ernährungsbereich einleitet“, heißt es.
Aus Sicht der kritischen Verbände hat der Agrarausschuss des Europaparlaments extrem rückwärtsgewandte Vorschläge gemacht. Insbesondere die konservativen Abgeordneten seien „traurige Vorreiter“ gewesen. Während eine Mehrheit der Bevölkerung sich dafür ausspreche, dass Fördermittel für die Landwirtschaft an konkrete Leistungen für Umwelt- und Tierschutz gebunden werden, soll nach den aktuellen Vorschlägen aus Brüssel weiterhin der überwiegende Teil der 60 Milliarden Euro pro Jahr ohne jegliche Kriterien – quasi „bedingungslos“ – pro Hektar Fläche verteilt werden. Davon profitierten landwirtschaftliche Betriebe, die viel Fläche besitzen, anstatt Bauern, die sich mehr als gesetzlich gefordert für Umwelt- und Tierschutz einsetzen.
Die Wahl müsse, so der Vorstand des AgrarBündnisses, dazu genutzt werden, ein neues Parlament zu wählen, das der kommenden Agrarreform ein wirklich gerechtes, ökologisch und sozial nachhaltiges Format gibt.