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Fake News und Ernährungsmythen: Interesse an seriösen Ernährungsinformationen wächst

Die Flut an Ernährungsinformationen und Produkten überfordert viele Menschen und verunsichert sie. Da haben es Fake News leicht.

Lesezeit: 3 Minuten

„Essen wird in der Öffentlichkeit breit diskutiert; die Unsicherheit, was ich essen kann, darf oder soll, wird mindestens genauso breit diskutiert“, so die Einschätzung von Professorin Christine Brombach von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften im Trendreport Ernährung 2022.

Wie das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) mitteilt, wurden 107 Fachleute aus verschiedenen Bereichen des Ernährungssektors befragt. Demnach ist es nach wie vor ein großes Problem, dass viele Fake News rund um die Ernährung kursieren: 15 % der befragten Experten nannten Ernährungsmythen, Falschaussagen und Widersprüchlichkeiten in Ernährungsinformationen an achter Stelle der zehn wichtigsten Trends in ihrem Tätigkeitsbereich.

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Wie Forschungsarbeiten von Brombach zeigen, verursacht die Flut an Ernährungsinformationen und Produkten ein Grundrauschen, das viele Menschen schlicht überfordert und unsicher macht. Gerade im Internet und in den sozialen Medien sind viele Ernährungsmythen im Umlauf. „Entsprechend nimmt die Unsicherheit darüber zu, was gesunde Ernährung genau bedeutet“, sagt Ökotrophologin Sarah Dietrich. Auch Foodbloggerin Lisa Nentwich kann das bestätigen. Sie erreichen viele Fragen von Followerinnen und Followern zu Ernährungsmythen. „Bei ihnen herrscht schlichtweg Unklarheit darüber, was überhaupt noch ‚gesund‘ sein soll“, so Nentwich.

Es gibt aber auch Lichtblicke, denn die befragten Ernährungsprofis erleben, dass sowohl online als auch offline seriöse Quellen für Ernährungsinformationen verstärkt nachgefragt werden. So berichtet Ernährungsmedizinerin Dr. Marie Ahluwalia, dass sie in ihren Beratungen immer häufiger Menschen trifft, die keine Lust auf stumpfe Diäten haben, sondern ihre Ernährung verstehen möchten und sich auf die Suche nach zuverlässigen Quellen machen.

Professorin Jasmin Godemann, Leiterin des Fachgebiets Kommunikation und Beratung in den Agrar-, Ernährungs- und Umweltwissenschaften an der Universität Gießen, beobachtet, dass Anfragen nach „guter“ Ernährungskommunikation zunehmen. Jan Rein, Mitgründer des Blogs „Satte Sache“ und Kommunikationschef beim Lebensmittelhändler KoRo, registriert ebenfalls einen Anstieg der Nachfrage nach wissenschaftlich fundierten Inhalten: „Von uns erwarten die User, dass Wissen rund um Gesundheit, Nachhaltigkeit oder Free-From unterhaltsam vermittelt wird“, so Rein. „Plumpes Influencer-Marketing funktioniert nur noch bedingt.“ So würden Lebensmittelmarken und -unternehmen zu Wissensvermittlern und betrieben vermehrt Ernährungsbildung. „Nur“ gute Produkte zu verkaufen, reiche nicht mehr aus.

Julia Icking vom was-wir-essen-Blog des BZfE sieht in diesem Trend sowohl Chancen als auch Risiken: „Die Risiken bestehen darin, dass mehr Interesse am Thema Ernährung auch mehr Leute auf den Plan ruft, die sich vielleicht doch nicht ganz so gut auskennen und dann falsche Infos verbreiten. Wenn aber gleichzeitig fundierte Infos gefragt sind, bekommt das Angebot von Fachkräften eine echte Chance“, schreibt sie in ihrem Beitrag. Deshalb möchte sie allen Ernährungsfachkräften Mut machen, sich in den sozialen Medien zu präsentieren und ihr Wissen zu teilen.

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