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topplus Polen sehr verärgert

Fischsterben: Brandenburg verbreitet Gerücht um Pestizide im Oder-Wasser​

Brandenburgs grün geführtes Umweltministerium behauptet, im Oder Wasser hohe Konzentrationen eines Pflanzenschutzmittels gefunden zu haben. Die polnischen Nachbarn reagieren gereizt und dementieren.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Vorwürfe um mangelnde Kontrolle und Aufklärung bei der Umweltkatastrophe in der Oder zwischen Brandenburg und Polen verschärfen sich. Die deutsche Seite empört sich bekanntlich, dass Polen die offenbar schon im Juli verursachte Verschmutzung des Flusses verschleppt und nicht gemeldet habe.

Inzwischen gibt es eine Reihe an Ideen, woran die Fische gestorben sein könnten: Eventuell habe ein hoher Salzgehalt das Wachstum einer giftigen Alge gefördert. Dazu kommen Wassermangel und hohe Temperaturen.

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Neues Fass aufgemacht

Am Wochenende nun hatte das brandenburgische Umweltministerium mitgeteilt, dass bei Proben, die an der Messstelle Frankfurt (Oder) in der Zeit vom 7. bis 9. August entnommen wurden, hohe Konzentrationen eines Pflanzenschutzmittels mit dem Wirkstoff 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure gefunden wurden. Es sei aber davon auszugehen, dass die nachgewiesene Dosis nicht unmittelbar tödlich für Fische gewesen sei. Der Wirkstoff wird etwa zur Bekämpfung von Unkraut eingesetzt.

Die überhöhte Konzentration des Wirkstoffs über mehrere Tage habe sicherlich Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen gehabt. Möglicherweise sei das Herbizid am Oberlauf der Oder in noch höheren Konzentrationen vorhanden und am Messpunkt Frankfurt (Oder) bereits stark verdünnt gewesen, hieß es vom Umweltministerium weiter.

Polen warnt vor deutschen Fake News

Mit großer Verärgerung reagiert Polens Umweltministerin Anna Moskwa. "Achtung, eine weitere Fake News wird in Deutschland verbreitet!!! Pestizide und Herbizide. In Polen wurde der Stoff getestet und unterhalb der Bestimmungsgrenze nachgewiesen, d. h. ohne Auswirkungen auf Fische oder andere Tiere, und ohne Verbindung zum Fischsterben", schrieb Moskwa auf Twitter.

Die Substanzen seien in Fischen nicht entdeckt worden, so Moskwa in einem weiteren Tweet: "Ein ungerechtfertigter Angriff auf die Landwirtschaft. Erst die Industrie, jetzt die Landwirtschaft? Was kommt als Nächstes?"

Die Tagesschau hat allerdings auch eine Erklärung für den scharfen Ton. So stehe Polens nationalkonservative PiS-Regierung unter Druck, weil polnische Behörden nur zögerlich auf erste Hinweise zu dem Fischsterben reagierten. Auch in Deutschland wurde bemängelt, dass polnische Behörden die international vereinbarten Informationsketten nicht eingehalten hätten. Vertreter der PiS reagierten darauf wiederholt mit antideutschen Tönen - und mit Attacken gegen die polnische Opposition. Dieser unterstellen sie, das deutsche Narrativ über mögliche Ursachen der Umweltkatastrophe willig zu übernehmen.

Leibniz-Institut: Algengift als Verursacher immer wahrscheinlicher

Am Montag berichtete nun das Leibniz-Institut für Gewässerökologie, dass sich die Hinweise auf von Algen produziertes Gift verdichten. Das starke Wachstum der Alge, die eigentlich im Brackwasser gedeiht, gehe wiederum auf einen Salzeintrag in den Fluss zurück, sagte Forscher Tobias Goldhammer der dpa.

Das Berliner Institut hatte vergangene Woche auf das starke Wachstum der Algenart Prymnesium parvum hingewiesen, die ein für Fische tödliches Gift bilden kann. Am Wochenende hieß es ergänzend, dass dieses Gift im Wasser der Oder tatsächlich nachgewiesen worden sei. Zudem hätten Satellitendaten eine massive Algenblüte in der Oder belegt. Endgültig erwiesen ist dies allerdings noch nicht.

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