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topplus Textured Vegetable Protein

Fleischersatz: Veggiehersteller suchen Kooperation mit Erbsenanbauern

Riesige Summen pumpen Finanzinvestoren in die Fleischersatzbranche. Der Markt verspricht goldene Zeiten. Der Proteinnachschub wird schon knapp, Verträge mit Erbsen-Anbauern sollen das lösen.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach bescheidenen Anfängen, hohen Kosten und abschätzigem Lächeln der Fleischwirtschaft erobern sich Fleischimitate und im Labor gezüchtetes Fleisch von Start-Ups ihren Platz im Markt.

Aus kleinen Ideenschmieden sind bereits weltweit expandierende Unternehmen geworden, wie z.B. Beyond Meat, Meatless Farm etc. Sie sind weltweit in den Supermärkten zu finden und haben große Verträge mit den bekannten FastFood-Ketten, berichtet der Spiegel.

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Finanzinvestoren pumpen Milliarden in die Hoffnungsbranche, was ihre Position weiter stärkt. Etablierte Lebensmittelfirmen hatten den Zug zunächst verpasst, holen jetzt aber mit teuren Zukäufen und dem Aufbau eigener Unternehmenssparten auf, wie z.B. Nestlé, Unilever, PepsiCo und Kellog´s. In Deutschland ist die Rügenwalder Mühle seit langem bei Fleischersatzprodukten aktiv und hat eine erfolgreiche Sparte gegründet. Auch Wiesenhof und Fleischverarbeiter wie Danish Crown sind mit eigenen Produkten dabei.

Boommarkt alternative Proteine

Neben Rindfleischimitaten für Burger und Hack bieten die Hersteller mittlerweile fast alles auch vegetarisch an: Hähnchen, Lamm und Schwein, neuerdings auch Fisch und Meeresfrüchte, so der Spiegel weiter. Bei den Zutaten experimentierten die Entwickler neben Soja und Erbsen auch mit Ackerbohnen, Hanf, Kürbiskernpress und anderen Gemüsesorten, um Geschmack und Textur zu kopieren.

Dazu wünschten die Kunden weniger Fett, Salz und Kohlenhydrate, dafür mehr Ballaststoffe. Pflanzenextrakte lassen das rohe Patty rosa aussehen, bevor es in der Pfanne braun wird; Kokosnussöl sorgt fürs Brutzeln beim Braten sowie für „das fleischartige Mundgefühl“, erfuhr der Spiegel etwa von Nestlé.

Den Rohstoffbedarf haben auch Verarbeiter und Handel aus dem Agrarsektor erkannt. Beispielsweise beliefert Cargill die Händler mit White-Label-Produkten und verdient prächtig. Vor allem in Asien sehen die Firmen großes Potenzial.

In Deutschland hat sich Geflügelproduzent PHW (Wiesenhof) an Live Kindly beteiligt. Clou ist dabei laut Spiegel eine Beteiligung am Rohstoffproduzenten Puris, an dem wiederum auch Cargill Anteile hält.

Hoher Bedarf an Pflanzenproteien

Die Rohstoffversorgung ist laut dem Magazin inzwischen durchaus ein kritischer Faktor. Kernbestandteil des Veggie-Fleisches ist maschinell hergestelltes Protein, sogenanntes TVP. Das fluffige Material, produziert in sehr teuren Extrusionsmaschinen, verleiht den Produkten die faserige Struktur. Die meisten Anbieter setzen auf TVP aus relativ günstigem Soja.

In Europa, wo Soja ein schlechtes Image hat, kommen zunehmend Proteine aus Erbsen zum Einsatz. Um den Nachschub zu sichern, schließen die Hersteller Lieferverträge mit Bauern, schreibt der Spiegel weiter.

Weil wegen des Booms die TVP-Nachfrage massiv anzog, habe sich der Preis für Rohmaterial plötzlich mehr als verdoppelt. Manche Firma baut daher eigene TVP-Fabriken in Bauernnähe, um sich selbst zu versorgen. Und womöglich auch zum Lieferanten zu werden.

Noch aber sind alternative Proteinprodukte vor allem wegen der vergleichsweise geringen Produktionsmengen noch deutlich teurer als richtiges Fleisch. Aber wenn der Markt weiter wächst, werde sich das ändern. Man werde „Preisparität zum Fleisch“ erreichen, prophezeit ein Manager.

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