Medienberichten zufolge zerstörte ein Feuer in der Nacht zum Dienstag vergangener Woche in Normandel im westlich von Paris gelegenen Département Orne drei bezugsfertige Ställe für die Geflügelmast. Die übrigen Gebäude seien durch das Eingreifen der Feuerwehr gerettet worden. Auf Gebäuderesten wurden Berichten zufolge mehrere Inschriften entdeckt, die offenbar von Tierrechtlern hinterlassen worden waren. Laut der Wochenzeitschrift „La France agricole“ wurden die Wörter „Mörder“ und „Todeslager“ auf die Stallgebäude gesprüht. Für den französischen Bauernverband (FNSEA) und die Junglandwirteorganisation (JA) besteht kein Zweifel, dass Tierrechtsaktivisten in den Betrieb eingedrungen und auch für den Brand verantwortlich sind.
Die zuständige Landwirtschaftskammer verurteilte den Vorfall als einen „weiteren unerträglichen Angriff auf die Landwirtschaft und die Bauern“. Diese könnten ihren Beruf nicht mehr ruhig ausüben. Der FNSEA rief nach harten Strafen für die Verantwortlichen und forderte auch die Regierung in Paris auf, endlich etwas gegen die Gewalt gegen Landwirte zu unternehmen. Der Präsident des kleineren Landwirtschaftsverbands Coordination Rurale (CR), Bernard Lannes, sprach von einem „barbarischen Akt“, der eine ganze Familie in wirtschaftliche Bedrängnis bringe. Der La-République-enmarche-(LREM)-Abgeordnete Jean-Baptiste Moreau beklagte ebenfalls eine gegen die Landwirte gerichtete Stimmung. Er berichtete zugleich von einem Gespräch mit Innenminister Cristophe Castaner, dass den Landwirten etwas Hoffnung auf staatliche Unterstützung wiedergeben könnte: Laut Moreau hat Castaner zu verstehen gegeben, dass die Netzwerke der Tierrechtsaktivisten unter der Beobachtung des Innenministeriums stünden.