In der Gemeinde Unterdietfurt (Landkreis Rottal-Inn) hatte sich eine Frau mit dem Bornavirus infiziert. Ihre Katze hatte eine Feldspitzmaus mitgebracht. Die Frau wird aktuell im Krankenhaus behandelt.
Laut Bayerischem Rundfunk ist es bereits das zweite Mal, dass das lebensgefährliche Virus im Kreis nachgewiesen wurde. Seit 2002 gab es insgesamt 16 bekannte Infektionsfälle in der Region Ober- und Niederbayern. Bis auf die Frau aus Unterdietfurt seien bisher all diese Patienten in Folge der Infektion gestorben.
Virus löst Hirnhautentzündung aus
Borna-Infektionen können beim Menschen eine schwere Enzephalitis, also eine Entzündung des Gehirns, auslösen. Die meisten Bornavirus-Erkrankungen beim Menschen enden tödlich. Im Nachbarlandkreis Mühldorf hat es erst vor knapp zwei Wochen einen Todesfall nach einer Bornainfektion gegeben.
BoDV1-Erkrankungen (Borna Disease Virus 1) beim Menschen sind extrem selten, in Deutschland gibt es der Behörde zufolge überhaupt erst 40 bekannte Fälle, die meisten der Patienten stammen demnach aus Bayern.
Mäuse als Überträger
Das gefährliche Virus wird von der Feldspitzmaus übertragen. Die Viren werden unter anderem durch Kot und Speichel übertragen. Die Forschung ist sich aber noch nicht sicher, auf welchem Weg genau sich Menschen mit Borna infizieren, so der BR weiter. Möglich ist, dass verunreinigte Lebensmittel oder Wasser eine Infektion verursachen können. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung sei aber extrem unwahrscheinlich, ebenso wie die Übertragung durch infizierte Pferde, Schafe und andere Haus- und Heimtiere auf den Menschen.
Nach aktuellem Wissensstand ist das natürliche Vorkommen von BoDV-1 auf wenige Regionen in Ost- und Süddeutschland begrenzt.